Geförderte Projekte
Einige Projekte der ThüringenForst-AöR werden anteilig über ELER Mittel finanziert. Damit ist ein deutlich größerer Umfang der Projektmaßnahmen möglich und es können zusätzliche Projektaktivitäten entwickelt werden.
Trittsteine Thüringer Wald – Luchsauswilderung
Unterstützt durch Wiederansiedlungsprojekte kehrt der Eurasische Luchs (Lynx lynx) allmählich in unsere Wälder zurück. Doch die Vorkommensgebiete des Luchses liegen weit voneinander entfernt und ein Austausch von Individuen finden derzeit nicht statt. Bleiben die Luchspopulationen weiterhin voneinander isoliert, droht ihnen eine genetische Verarmung, die das langfristige Überleben der Art in Deutschland gefährdet.
Die zentrale Lage Thüringens spielt eine entscheidende Rolle bei der Vernetzung von Luchsvorkommen in Hessen, dem Harz und dem Bayrischen Wald.
Die Thüringen Forst AöR unterstützt die Wiederansiedlung aktiv. Die Errichtung eines Soft-Release-Geheges und die Versorgung von bis zu vier Luchsen in den kommenden Jahren tragen wir als Projektpartner.
Erweiterung des Prädatorenmanagements zum Schutz des Auerhuhns (Tetrao urogallus)
Intensiver Bemühungen zum Schutz des Auerhuhns zum Trotz, kann derzeit nur von einer sehr individuenarmen Population in Thüringen ausgegangen werden. Es sind folglich weitere Anstrengungen erforderlich, um ein mittel- bis kurzfristiges Aussterben der Art zu verhindern. Ein wesentlicher Faktor für die derzeitige Bedrohung stellt der hohe Prädatorendruck dar. Gerade in der gegenwärtigen Phase einer individuenarmen Population wirken sich prädatorenbedingte Verluste von Einzelvögel gravierend aus.
Ein gezieltes Management und eine gezielte Bejagung ist daher ein Weg, zumindest lokal in vom Auerhuhn regelmäßig genutzten Räumen, die Prädatorendichte zu senken, um den Reproduktionserfolg zu erhöhen. Aus Gründen des Biodiversitätsschutzes ist ein intensiviertes Prädatorenmanagement in bestimmten Schutzgebieten unumgänglich. Spezielle Untersuchungen zu den Verlustursachen bei Raufußhühnern zeigen, dass Raubsäuger (vorrangig Fuchs und Marder), Schwarzwild sowie Habicht die häufigsten Prädatoren sind. Das Förderprojekt fokussiert sich auf besondere Auerhuhn Lebensräume und etabliert dort angepasste Bejagungskonzepte.
Genetisches Monitoring zum Schutz des Auerhuhns (Tetrao urogallus)
Die genetische Analyse gefundenen Probematerials des Auerhuhns (Losungsproben und Federproben) stellt eine erhebliche Verbesserung und Erweiterung des bisherigen Monitorings dar. Über die genetische Charakterisierung ausgesetzter schwedischen Wildvögel sowie der in der Aufzuchtstation Langenschade geborenen Jungvögel und der anschließenden Auswertung von Freilandproben, können wichtige Aussagen zum Wanderverhalten, zur Fortpflanzung und zur Habitatnutzung der vorhanden Restpopulation getroffen werden.
Weiterhin können genetische Nachweise Aufschluss über Reproduktion im Freiland sowie über die Überlebensdauer der freigesetzten Vögel geben. Das geplante Monitoring soll einer Erfolgskontrolle der zahlreichen, durch ThüringenForst bereits veranlassten, konkreten Schutzmaßnahmen dienen. Die erzielten Ergebnisse stellen aber genauso eine wichtige Grundlage für die ggf. notwendige Anpassung der Schutzbemühungen zur Verfügung.