Waldnebenprodukte

Neben den klassischen Waldprodukten wie Holz und Wildbret erfreuen sich auch die "Waldnebenprodukte" großer Beliebtheit. Pilze, Beeren und Kräuter sind bei Sammlern und Spaziergängern eine wertvolle Ergänzung für den Speiseplan. Moose und Reisig sind ein beliebtes Mitbringsel aus dem Wald und werden gerne für die saisonale Dekoration verwendet.

Jeder Waldbesucher darf geringe Mengen Hölzer, Pilze, Kräuter, Moose oder Beeren sammeln und mitnehmen - bei größeren Mengen oder gar gewerblichen Sammlungen bedarf es der Zustimmung des Forstamtes und des Waldbesitzers. Auf dieser Seite erhalten Sie einen Überblick, was Sie als Waldbesucher sammeln dürfen - und wieviel. Zudem finden Sie Hinweise zu Kaufalternativen wie zum Beispiel unseren Kulturheidelbeeren.


Pilze: Wann sie wachsen und was Pilzsammler beachten sollten


Das richtige "Pilz-Wetter" und ein guter Mischwaldbestand machen Pilzsucher froh: Pilze bevorzugen feuchtes Wetter und maximal 25 Grad Celsius Tagestemperatur.

Feuchtwarmes Klima ist also insgesamt pilzfreundlich – und durch den naturnahen Waldbau und der damit verbundenen flächigeren und vielfältigeren Mischung heimischer Laub- und Nadelbäume werden die Wälder noch reicher an Pilzen. 


Pilze sammeln darf jeder – aber wieviele und wie?

Nach § 15 des Thüringer Waldgesetzes darf Jedermann Pilze sammeln, allerdings in geringen Mengen zum eigenen Verbrauch. Außerdem muss die Entnahme und Aneignung pfleglich erfolgen.

Das Sammeln für den Weiterverkauf (gewerbliche Nutzung) muss immer beim Waldeigentümer angemeldet werden

Wenn die Saison Ende Juli beginnt, sollten Pilzsammler folgendes beachten

  • nur die Pilze mitnehmen, die man sicher kennt
  • nicht herausreißen, sondern mit einem scharfen Messer bodeneben abtrennen
  • stets vorsichtig in Körben, wegen Schimmelgefahr nicht in Kunststofftüten oder Boxen sammeln
  • nie roh verzehren, auf über 70 Grad erhitzen, dies tötet möglicherweise anhaftende Fuchsbandwurmeier sicher ab
  • maximal 200 Gramm Pilze auf einmal essen – Pilze sind schwer verdaulich

Hinweise zu Giftpilzen

Lassen Sie Giftpilze bitte stehen und zertreten Sie diese nicht. Für den Menschen giftige Pilze müssen noch lange nicht für die Tierwelt wie etwa Hase, Maus, Insekten oder Vögel giftig sein. Und der Pilzsammler sollte natürlich sein Auto außerhalb des Waldes parken, sonst droht ein Bußgeld.

Grundsätzlich empfehlen wir Förster unerfahrenen Pilzsuchern vor dem Verzehr die Kontaktnahme mit einem Pilzberater.

Im schlimmsten Fall den Giftnotruf 0361 730 730 wählen.


Bildnachweis dieser Seite: Waldnebenprodukte – Daniela Tröger; Steinpilz – Andreas Knoll