ThüringenForst setzt auf klimastabile Mischwälder
Der Wald mit seinen multifunktionalen Eigenschaften wird seit Jahrzehnten durch die Gesellschaft wertgeschätzt. Aktuell mehr denn je, seitdem die Klimaschutzwirkung der Wälder bekannt ist. Neben den wichtigen Schutz- und Erholungsfunktionen erhielt auch der Rohstoff Holz eine neue Wertung.
Als attraktiver Rohstoff findet er sich in vielen Industrie- und Handwerkszweigen wieder und wird immer beliebter. Holz und seine chemischen Inhaltsstoffe spielen eine zentrale Rolle auf dem Weg in eine nachhaltige, vor allem karbonfreie Wirtschaftsweise. Die Deckung der stetig wachsenden Holznachfrage ist aber ohne den Einsatz moderner Waldpflege und Holzerntetechnik kaum denkbar.
Moderne Forsttechnik zur Waldpflege
Im Landeswald der ThüringenForst-AöR werden Waldbestände ein bis zweimal im Jahrzehnt gepflegt, weshalb sich die tatsächliche Präsenz der großen Maschinen in den schönen Wäldern Thüringens in Grenzen hält. Einige Waldbesucher stören sich dennoch an großen Forstmaschinen. Diese stehen augenscheinlich im Konflikt zum lieb gewonnenen Waldidyll. Andere stören sich an den zeitweiligen Wegeschäden nach einer Waldpflegemaßnahme oder dem „unaufgeräumten Wald" im Anschluss an Waldpflegemaßnahmen.
In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass Schäden und Wegeverschmutzungen infolge von Forstarbeiten stets zeitnah beseitigt werden – in Abhängigkeit von Faktoren wie z. B. Witterungsverhältnissen. Auch die „Unordnung“ im Wald nach der Holzernte hilft der Natur. Das liegengebliebene Totholz der geernteten Bäume dient vielen Tierarten und Pilzen als wichtige Lebensgrundlage.
Maßnahmen zur bodenschonenden Waldbewirtschaftung
Um den Waldboden und die Waldbäume vor Beeinträchtigungen oder Beschädigungen zu schützen, wird auf eine flächige Befahrung verzichtet. Ausschließlich die für die Waldpflege angelegten Rückegassen werden durch Forstmaschinen befahren. Die restliche Waldfläche von 85 Prozent wird bei der Holzernte vollständig verschont.
Unfallvermeidung und Arbeitssicherheit durch innovative Technik
Der Einsatz moderner Maschinen hat auch zur Erhöhung der Arbeitssicherheit für die Forstwirte beigetragen. Die Zahl der Unfälle bei der Waldarbeit ist dadurch gesunken.
Durch den Einsatz von moderner, hocheffektiver Gerätetechnik fallen geringere Holzerntekosten an. Dadurch können Holz und alle daraus hergestellten Produkte wie Möbel, Papier und Energie zu erschwinglichen Preisen angeboten werden.
Naturnaher Waldbau: natureigene Fähigkeiten der Wälder fördern
ThüringenForst-AöR setzt sich für die Wälder Thüringens und damit für das gesellschaftliche Waldvermögen ein. Deshalb werden zur Holzernte nur bewährte und umweltschonende Verfahren angewendet. Dabei zielt das waldbauliche Leitbild auf einen artenreichen und strukturierten Dauerwald ab. Dieser minimiert durch seine Stabilität und Anpassungsfähigkeit die Risiken aufgrund witterungsbedingter Schadereignisse wie Sturm, Schnee und Bränden. Auch Schädigungen durch Insekten (z. B. Borkenkäfer), Pilze oder Mäuse halten strukturreiche Wälder besser aus.
Der naturnahe Waldbau begleitet die Waldentwicklung und greift nur ein, wenn nötig - und dann möglichst unter Nutzung der natureigenen Fähigkeiten. "Biologische Automation" wird dieses Vorgehen in der Fachsprache genannt.
Zielorientierte Jagdausübung schützt junge Baumbestände
Die zielorientierte Jagdausübung ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren des meist langwierigen Waldumbauprozesses.
In Thüringen wird auf Wildbestände hingewirkt, für die auch in harten Wintern ein ausreichendes natürliches Nahrungsangebot besteht. So soll die Verjüngung und Erziehung standortgerechter, stabiler Mischbestände auch ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen wie vergleichsweise teure Zäune möglich werden. Durch zielorientierte Jagdausübung werden in vielerlei Hinsicht Ressourcen nachhaltig geschont.