Die Holzernte läuft im Winter auf vollen Touren. Speziell bei der Brennholzgewinnung bringen sich Private durch Alleinarbeit unnötig in Lebensgefahr
Die Waldarbeit gehört, neben dem Bausektor, zu den gefährlichen Berufsfeldern. Allein 2023 waren es deutschlandweit etwa drei Dutzend tödliche Unfälle, einige davon auch in Thüringen.
Die Profis der ThüringenForst-AöR oder auch Forstunternehmer organisieren die Arbeit mit der Motorsäge in Zwei-, besser noch Dreimanngruppen. Diese Regelung der betriebsinternen ThüringenForst-Dienstordnung „Unfallverhütung Forsten“ bzw. die für Forstunternehmer gültige „Unfallverhütungsvorschrift Forsten“ stellt sicher, dass durch ständige Ruf-, Sicht- oder sonstige Verbindungen im Falle eines Unfalls eine Notrufabsetzung erfolgt und schnell Hilfe vor Ort ist.
Nicht wenige Brennholzwerber arbeiten dagegen, trotz der Gefahren und Risiken bei der Holzernte, allein im Wald. Für Forstarbeiten wie Brennholzgewinnung ist im Staatswald der „Motorsägenschein“ nach KWF-Standard zwingende Voraussetzung zum Nachweis der fachlichen Qualifikation. Auch wer als Brennholzwerber im Umgang mit der Motorsäge routiniert ist, sollte die Gefahr nicht unterschätzen.
Der Wald ist kein gestaltbarer Industriearbeitsplatz mit einem greifnahen Notaus-Schalter. Schon ein kleiner Regenguss macht aus einer Baumwurzel eine Rutschfalle, die einen Brennholzwerber mit laufender Motorsäge lebensgefährlich werden kann.
Volker Gebhardt, Vorstand der ThüringenForst-AöR, empfiehlt, dass sich Brennholzwerber bei Motorsägenarbeiten die Zweimannarbeit über Familienmitglieder oder Zusammenschlüsse organisieren.
„Durch fachgerechte, kontrollierte Baumfällarbeit, wie sie bei Schulungen zum „Motorsägenschein“ vermittelt werden, ist eine gegenseitige Gefährdung beim Zufallbringen eines Baumes kaum gegeben. Dagegen steht die ausbleibende Erstversorgung bei einem Unfall des Sägeführers in Alleinarbeit“, erläutert Gebhardt abschließend.