+++ Waldbrand-aktuell +++


Alle Waldbrand-News für Thüringen

Hier finden Sie forstfachlich fundierte Medieninformationen zum Waldbrandgeschehen in Thüringens Wäldern.

Wir informieren, wie auch Sie dazu beitragen können, dass Waldbrände gar nicht erst entstehen und geben Handlungsempfehlungen für den Ernstfall. Bei Fragen zu den Beiträgen steht Ihnen unser Pressesprecher gerne zur Verfügung.

Waldbrandgefahrenstufen in Thüringen

Die Waldbrandüberwachung läuft in Thüringen vom 1. März bis 31. Oktober eines jeden Jahres und erfolgt in Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD). 

Ansprechpartner für die Presse

ThüringenForst-AöR
Pressesprecher Dr. Horst Sproßmann

Hallesche Straße 20
99085 Erfurt
Telefon 0361 574012060 
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Bilanz 2024: Größte Waldbrandfläche seit über 30 Jahren

13.12.2024

Obwohl Thüringen kein klassisches Waldbrandland ist, erreicht die diesjährige Waldbrandstatistik einen Negativrekord

Mit 33 Waldbränden im Freistaat zeigt die Statistik für das Jahr 2024 ein durchschnittliches Schadgeschehen auf. So wurden im Vorjahr 39 Waldbrände gezählt, in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt 32 jährlich. Ganz anders sieht es aus, wenn die durch Feuer zerstörte Waldfläche betrachtet wird: Mit 34,88 Hektar wurde 2024 die größte Gesamtschadfläche aller Einzelbrände seit über 30 Jahren erfasst. Ursache für diese ungewöhnliche Entwicklung war ein Großbrand im Raum Ronneburg vom 5. September, der allein 29 Hektar umfasste. Damit wurde 2024 auch der flächengrößte Einzelbrand seit über 30 Jahren festgestellt.

„Jeder zweite Waldbrand in diesem Jahr ereignete sich im Monat August. Mehr als zwei Drittel der Feuer entstanden in Regionen, die als Gebiete mit mittlerem Waldbrandrisiko eingestuft sind“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Trotz dieses einzelnen Großbrandes sieht Gebhardt Thüringen in Sachen Waldbrandprävention und Waldbrandbekämpfung gut gerüstet. Von den diesjährig 33 Waldbränden im Freistaat sind sechs Waldfeuer auf Vorsatz, also Brandstiftung zurückzuführen (18%).

Die Statistiken der letzten fünf Jahre zu den Waldbrandursachen in Deutschland zeigen ein ähnliches Bild: Mehr als ein Drittel der Waldbrände gehen auf Fahrlässigkeit (25%) oder Brandstiftung (15 %) zurück. Mithin sind 40 % der Waldbrände menschengemacht. Bei rund 50 % der Waldbrände ist die Ursache unbekannt. Natürliche Ursachen wie Blitzschlag schwanken je nach Jahreswitterungsverlauf zwischen 1 und 5 %. Sonstige Ursachen wie Munitionsentzündung oder Autounfälle tragen etwa zu 7 % bei.


Im Visier: Der Waldbrandmonat August

29.07.2024

Waldbrände sind in Thüringen selten ein Naturereignis, sondern oft menschengemacht. Im August ist oft der jahreszeitliche Höhepunkt des Waldbrandgeschehens. ThüringenForst mahnt zur Vorsicht beim Waldbesuch.

Nach einem milden, aber niederschlagsreichen Frühjahr und Frühsommer steht nun der Hochsommer an. Damit erreicht die Waldbrandgefahr im Freistaat ihren jahreszeitlichen Höhepunkt. Die Statistiken der letzten fünf Jahre zu den Waldbrandursachen in Deutschland zeigen: Mehr als ein Drittel der Waldbrände gehen auf Fahrlässigkeit (25%) oder Brandstiftung (15 %) zurück und sind damit menschengemacht. Bei rund 50 % der Waldbrände ist die Ursache unbekannt. Natürliche Ursachen wie Blitzschlag schwanken je nach Jahreswitterungsverlauf zwischen 1 und 5 %. Sonstige Ursachen wie Munitionsentzündung oder Autounfälle tragen etwa zu 7 % bei.

Für Thüringen, bislang kein klassisches Waldbrandland wie etwa Brandenburg, Niedersachsen oder Sachsen, zeigt die Statistik ein sehr ähnliches Bild. Allerdings steigt auch hier die Waldbrandhäufigkeit. „Jeder Waldbesuchende kann dazu beitragen, dass Waldbrände erst gar nicht entstehen: In dem er etwa kein offenes Feuer in Wäldern entzündet, Grillfeuer -nur bei geringer Waldbrandgefahr- ausschließlich in ausgewiesenen Grillplätzen unterhält, auf die Verhinderung von Funkenflug achtet und das Grillfeuer auch wieder sicher löscht. Und natürlich das ganzjährige Rauchverbot im Wald beachtet“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Auch im Wald und auf Wiesen parkende Autos können eine Gefahr darstellen. Die im Fahrbetrieb bis zu 800° C heißen Abgaskatalysatoren am Wagenboden können beim Parken auf Gras dieses entzünden und damit Waldbrände auslösen. Umsicht und Verantwortung sind jetzt beste Voraussetzung für vorbildlichen Waldbrandschutz.


Dreimonatsbilanz: Bisher wenig Waldbrände in Thüringen

12.06.2024

Die waldbrandgefährdeten Frühjahrsmonate März bis Mai verliefen aus Sicht der Waldbesitzenden, der Forstleute und der Feuerwehren erfreulich.

Für die ersten drei waldbrandgefährdeten Monate März bis Mai dieses Jahres zieht die Landesforstanstalt eine erfreuliche Bilanz: Bislang wurden im Freistaat fünf Waldbrände mit einer Gesamtfläche von 0,32 Hektar, was etwa einem halben Fußballfeld entspricht, erfasst. Der erste Waldbrand in diesem Jahr ereignete sich in Nordthüringen, wo ein Holzpolter am Wegesrand in Brand gesetzt wurde.

2023 waren es im vergleichbaren Zeitraum ebenfalls fünf Brände auf 0,29 Hektar, 2022 vier Waldbrände auf 1,06 Hektar. Die Entwicklung in diesem Jahr führen die Waldbrandexperten der ThüringenForst-AöR auf den größtenteils feuchten und kühlen Witterungsverlauf zurück. Aber nicht nur das: „In den letzten Jahren hat die Landesforstanstalt mit finanzieller Unterstützung der Landesregierung erheblich in die Waldbrandverhütung investiert, ebenso in die Waldbrandbekämpfungstechnik“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.

Insofern sind die 24 Forstämter für das weitere Waldbrandgeschehen 2024 gut gewappnet. Gebhardt appelliert an die Waldbesuchenden, vor allem das ganzjährige Rauchverbot im Wald zu beachten und Waldwege nicht zuzuparken. Dies behindert das schnelle Eintreffen der Feuerwehren am Brandort, um eine Feuerausbreitung zu verhindern.


Waldbrandgefahr

05.04.2024

ThüringenForst bittet um Vorsicht beim Waldbesuch am Wochenende. Frühsommerliche Temperaturen und die trockene Vegetation des Vorjahres können kritisch werden

Die Wetterexperten sagen für das anstehende Wochenende frühsommerliche Temperaturen in Thüringen bis über 25 Grad Celsius voraus. Die Landesforstanstalt bittet vorsorglich Waldbesuchende zu umsichtigen Verhalten: Die Waldbrandgefahr steigt. Frühsommerliche Temperaturen bei derzeit sehr trockener Vegetation aus dem Vorjahr können eine kritische Kombination sein.

Der Beginn der Vegetationsperiode hat in den heimischen Wäldern zwar schon behutsam eingesetzt, gleichwohl findet sich noch viel vertrocknete Laub- und Nadelstreu sowie verwelkter Grasbewuchs am Waldboden. Dieser kann eine Brandlast darstellen.

„Unabhängig von der Waldbrandgefahr ist nach § 12 des Thüringer Waldgesetzes das Rauchen im Wald einschließlich der Waldwege ganzjährig verboten. Ebenso ist es ganzjährig verboten, im Wald oder in weniger als 100 Meter Entfernung zum Wald offenes Feuer oder Licht anzuzünden oder zu unterhalten“, erläutert Jörn Ripken, ThüringenForst-Vorstand.

Im Sinne der Waldbrandprävention bittet Ripken um Umsicht seitens der Waldbesuchenden. Erhebungen zeigen, dass für über ein Drittel der Waldbrände in Thüringen das unvernünftige Handeln des Menschen ursächlich ist – allen voran die achtlos weggeworfene Zigarettenkippe.

Statistisch gibt es im Jahresverlauf des Waldbrandgeschehens landesweit zwei Höhepunkte: Der Hochsommermonat August und die Frühjahrsmonate März und April.

Auf unserer Themenseite Waldbrandgefahrenstufenkarte erhalten Sie neben der aktuellen Waldbrandgefahrenstufe wertvolle Informationen zum Verhalten im Wald und zur Waldbrandvermeidung.


Waldbrandüberwachung 2024 gestartet

28.02.2024

Für die nächsten acht Monate überwacht die Landesforstanstalt Thüringens Wälder auf mögliche Waldbrände. Waldbrandkompetenz organisatorisch wie technisch in den letzten Jahren massiv ausgebaut

Pünktlich zum 1. März startete die Landesforstanstalt die diesjährige Waldbrandüberwachungssaison. Sie dauert bis Ende Oktober. Mittels Waldbrandprognoseverfahren werden nunmehr täglich die regionalen Waldbrandgefahren ermittelt und einer der fünf Waldbrandgefahrenstufen zugeordnet.

Die landesweite Übersicht kann als „Waldbrandgefahrenkarte“ unter www.thueringenforst.de kostenfrei eingesehen werden. Die Landesforstanstalt arbeitet bei der Waldbrandüberwachung eng mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zusammen, der thüringenweit 32 Vorhersageregionen auswertet. Wichtigste Brandursache bleibt der unachtsame Waldbesuchende.

„In den letzten Jahren hat die ThüringenForst-AöR ihre Waldbrandverhütungs- und Waldbrandbekämpfungskompetenz massiv ausgebaut.  Es wurden Dutzende Feuerlöschteiche im Wald saniert, neben einfachen Löschwasserrucksäcke auch Löschwasseranhänger mit Pumpe bis hin zu teurem Speziallöschgerät „Firefighter“ beschafft. Noch nie waren wir so gut gegen Waldbrände gerüstet wie jetzt“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.

Waldbesitzende und Försterinnen und Förster blicken trotzdem mit Sorgen in die Zukunft: Der Klimawandel, infolgedessen die Anzahl an Witterungsextremen wie Hitze und Trockenheit zunimmt, verschärft in den nächsten Jahrzehnten weiter die Waldbrandgefahr. Statistisch gibt es im Jahresverlauf zwei Waldbrandhöhepunkte: Im Hochsommermonat August und, und dies ist für viele überraschend, in den Frühjahrsmonaten März und April – wegen der trockenen Bodenvegetation des Vorjahres.


Halbjahresbilanz bei Waldbränden fast auf Vorjahresniveau

30.06.2023

Die niederschlagsreichen Frühjahrsmonate März und April haben das Waldbrandgeschehen in Thüringen nur wenig eingeschränkt. Und der Hochsommer steht vor der Tür.

15 Waldbrände auf einer Gesamtfläche von 1,13 Hektar, was knapp zwei Fußballfeldern entspricht, ist die vorläufige Halbjahresbilanz der ThüringenForst-AöR in der diesjährigen Waldbrandüberwachung. Die besonders waldbrandgefährdete Zeit dauert im Freistaat vom 1. März bis zum 31. Oktober eines jeden Jahres. Damit sind die bisherigen Brandereignisse in Anzahl und Flächenausdehnung etwas geringer als im Vergleichszeitraum 2022 (18 Brände auf 1,8 Hektar). Das niederschlagsreiche Frühjahr 2023 dürfte eine Rolle gespielt haben. Gleichwohl sind Thüringens Förster auf der Hut: Im Jahresverlauf gibt es zwei Monate mit statistisch hoher Waldbrandgefährdung: Der März und der August.

„Für alle 24 Forstämter stehen tagesaktuell Informationen zur lokalen Waldbrandgefahr zur Verfügung. Diese sind ab acht Uhr morgens online unter www.thueringenforst.de abrufbar“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Waldbesuchende werden aufgefordert, sich strikt an das ganzjährige Rauchverbot im Wald zu halten und auch alle anderen Maßnahmen der Waldbrandvorbeugung zu beachten. Nach wie vor ist mehr als jeder dritte Waldbrand menschengemacht. Seit 2019 hat die ThüringenForst-AöR allein in die Sanierung von Löschwasserteichen im Wald rund 1,6 Millionen Euro investiert. 2022 wurden zwei hochmoderne Waldbrand-Bekämpfungseinheiten, sog. Firefighter, beschafft.


Waldbrandüberwachung gestartet

28.02.2023

Für die nächsten acht Monate überwacht ThüringenForst die heimischen Wälder auf mögliche Waldbrände. Neue „Firefighter“ einsatzbereit.

Pünktlich zum 1. März startet die ThüringenForst-AöR die diesjährige Waldbrandüberwachungssaison. Sie dauert bis Ende Oktober. Mittels Waldbrandprognoseverfahren werden nunmehr täglich die regionalen Waldbrandgefahren ermittelt und einer der fünf Waldbrandgefahrenstufen zugeordnet. Die landesweite Übersicht kann als „Waldbrandgefahrenkarte“ unter www.thueringenforst.de kostenfrei eingesehen werden. Die Landesforstanstalt arbeitet bei der Waldbrandüberwachung eng mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zusammen, der thüringenweit 32 Vorhersageregionen auswertet.

Wichtigste Brandursache bleibt der unachtsame Waldbesuchende. Waldbesitzende und Försterinnen und Förster blicken mit Sorgen in die Zukunft: Der Klimawandel, infolgedessen die Anzahl an Witterungsextremen wie Hitze und Trockenheit zunimmt, verschärft in den nächsten Jahrzehnten die Waldbrandgefahr. Auch deshalb hatte die ThüringenForst-AöR in den letzten Jahren mit finanzieller Unterstützung des Landes bei der Waldbrandvorbeugung und -technik deutlich aufgerüstet.

Witterungsbedingte Waldbrandgefährdung nimmt stetig zu

„Der Klimawandel gibt Waldbesitzenden und Forstleuten einige Herausforderungen auf – eine davon ist die steigende Waldbrandgefährdung. Auf die damit verbundenen Szenarien haben wir uns mit finanzieller Unterstützung des Landes vorbereitet, sowohl in der Waldbrandvorbeugung wie auch der Waldbrandbekämpfung “, sagt Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Die Klimaprojektionen gehen davon aus, dass sich die witterungsbedingte Waldbrandgefährdung künftig weiter erhöhen wird, wobei die tatsächliche Brandgefahr in den Wäldern in den einzelnen Landesteilen unterschiedlich ausfallen kann.

Deshalb hatte die ThüringenForst-AöR in den letzten vier Jahren

  • die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Aufklärung über Waldbrandursachen verstärkt,
  • die Instandsetzung dutzender Löschwasserteiche im Wald durchgeführt,
  • Löschwasseranhänger,
  • Wärmebildtechnik,
  • Waldbrandlöschrucksäcke und
  • Feuerpatschen für die Waldbrandbekämpfung für die 24 Forstämter beschafft.

Seit letztem Jahr stehen auch zwei weitere Brandbekämpfungseinheiten zur Verfügung. Der „Firefighter“ der finnischen Firma PONSSE ist ein Aufbaugerät für Forstrückemaschinen, dass neben 10.000 Liter Löschwasser auch einen fernbedienbaren Wasserwerfer mit 50 Meter Reichweite bietet. Auch wurde die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren verstärkt, etwa durch gemeinsame Waldbrandübungen. „Wir sind nun technisch wie organisatorisch besser auf diese Feuerkatastrophen vorbereitet“, so Gebhardt weiter.

Der „sorglose“ Waldbesuchende bleibt ein Risiko

Die zunehmende Inanspruchnahme des Naturraumes Wald etwa durch Waldbesuchende, Mountainbike-Fahrende oder auch Geo-Cachende wird künftig eine Zunahme von Brandereignissen wahrscheinlicher werden lassen. Auch wenn im Freistaat ein nicht unerheblicher Teil der Brandursachen ungeklärt blieb, gelten die meisten Waldbrände in Deutschland als vom Menschen verursacht. Insbesondere die Missachtung des gesetzlich verankerten, ganzjährigen Rauchverbots im Wald oder auch das fahrlässige Grillen im Wald oder Waldesnähe, insbesondere bei hoher Waldbrandgefahr, waren zurückliegend immer wieder Ausgangspunkt für Waldbrände.

Gebhardt bittet zu Beginn der Waldbrandüberwachung 2023 alle Waldnutzende eindringlich, speziell an den ersten warmen Frühjahrstagen, Kraftfahrzeuge keinesfalls seitlich an Waldwegen zu parken: Großen Löschfahrzeugen wird damit ggf. die schnelle Zufahrt zum Brandherd verstellt. „Statistisch gibt es im Jahresverlauf zwei Waldbrandhöhepunkte: Im Hochsommermonat August und, und dies ist für viele überraschend, in den Frühjahrsmonaten März und April“, klärt Gebhardt abschließend auf.


ThüringenForst meldet Rekord-Waldbrandfläche

07.11.2022

Mit über 22 Hektar Waldbrandfläche wurde 2022 das größte Schadausmaß seit 1993 erreicht. Waldbrandgefahrenstufen haben sich als sicheres Prognosesystem bewährt

Die vorläufige Waldbrandbilanz der ThüringenForst-AöR zählt in diesem Jahr 69 Waldbrände auf insgesamt 22,04 Hektar (2021: 10 Waldbrände auf 1,73 Hektar). Diese Fläche entspricht etwa 31 Fußballfeldern. Nach dem Trockenjahr 2003 mit 90 Waldbränden sind dies die mit Abstand meisten Brände seit der statistischen Ersterfassung 1993. Mit über 22 Hektar wurde ein neuer Rekordwert erreicht, ähnlich große Brandereignisse gab es nur 2019 (21 Hektar) und 2004 (18 Hektar).

Rund 60 % aller Brände waren Klein- und Kleinstbrände mit unter 0,1 Hektar Fläche. Der größte Waldbrand des Jahres ereignete sich im Forstamt Saalfeld-Rudolstadt Anfang August auf sieben Hektar. Ursächlich war ein Feldbrand, der auf den angrenzenden Wald übergriff. 93 % aller Waldbrände ereigneten sich in den Monaten Juni bis August. 90 % der Waldbrände geschahen bei mittlerer und hoher Waldbrandgefahr (Stufe 3 und 4).

„Dies zeigt eindrucksvoll, dass das Prognosesystem der Waldbrandgefahrenstufen auf Grundlage meteorologischer wie forstlich-phänologischer Daten sehr gut funktioniert“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Gleichwohl zeige die Bilanz, „das Maßnahmen der Waldbrandprävention wie auch der Waldbrandbekämpfung weiter im Fokus von Waldbesitzenden und Feuerwehren stehen müssen“, so Gebhardt abschließend. In Deutschland haben nur 2,3 % aller Waldbrände natürliche Ursachen wie Blitzschlag.


Ernüchternde Waldbrandstatistik

13.09.2022

Die Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 haben im Freistaat 2022 gegenüber dem Vorjahr in ihrer Häufigkeit deutlich zugenommen. Zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe in diesem Jahr schon in der zweiten Märzwoche erreicht

Der Waldschutzmeldedienst der ThüringenForst-AöR führt die offizielle Waldbrandstatistik für den Gesamtwald des Freistaats. Vorläufige Auswertungen vom 1. März bis zum 31. August zeigen eine ernüchternde Entwicklung: 2022 wurden in dem genannten Zeitraum 50 Tage mit der Waldbrandgefahrenstufe 4 (hoch) und 5 (sehr hoch) gezählt.

Im gleichen Zeitraum 2021 waren es gerade einmal 4 Tage. Die Monate mit den Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 waren 2022 der Juni (12), Juli (18) und August (15). Dies korreliert mit den tatsächlich aufgetretenen Waldbränden. Zählt man ausschließlich die diesjährigen Tage mit der höchsten Waldbrandgefahrenstufe 5 in Thüringen, so ergeben sich 14 Tage höchster Waldbrandgefahr, fast gleichmäßig verteilt auf die Monate Juni (4), Juli (4) und August (6).

Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es null Tage. 2021 wurde die Waldbrandgefahrenstufe 4 erstmals am 17. Juni ermittelt. 2022 wurde die gleiche Waldbrandgefahrenstufe hingegen schon am 11. März ausgerufen. „Die besorgniserregende Statistik, die natürlich die Gefahrenlage nicht thüringenweit, sondern lokal abbildet, mahnt gleichwohl zur Wachsamkeit. Und sie hat auch ihre positive Seite: Das bundesweite Warnsystem der Waldbrandgefahrenstufen 1 bis 5 funktioniert gut“, erklärt Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.

Umso wichtiger ist es, dass Waldbesuchende die von März bis Oktober täglich aktualisierte Waldbrandgefahrenkarte unter www.thueringenforst.de beachten. Nach wie vor ist der Mensch eine der Hauptverursacher von Waldbränden.


Waldbrandgefahrenstufen in Thüringen