Alle Borkenkäfer-News für Thüringen
In unseren forstfachlich fundierten Medieninformationen vermitteln wir aktuellste Entwicklungen zu Borkenkäferschäden und forstlichen Gegenmaßnahmen.
Wir halten Sie auf dem Laufenden, ob ein Schwarmflug bevorsteht, wie hoch die Schadholzmenge ist und welche Einflussfaktoren das Geschehen begünstigen.
Bei Fragen zu den Beiträgen steht Ihnen unser Pressesprecher gerne zur Verfügung.
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ThüringenForst-AöR
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Was macht der Fichtenborkenkäfer eigentlich im Winter?
Während die Schwärm- und Befallsphasen des Buchdruckers im Frühjahr, Sommer und Herbst im Fokus der Waldbesitzenden sind, wird der Überwinterung des Käfers oft zu wenig Augenmerk geschenkt. ThüringenForst-Experten klären auf
Was macht der Buchdrucker, ein gefürchtetes Schadinsekt an der Fichte, eigentlich im Winter? Hält er einen Winterschlaf oder frisst er sich durch die kalte Jahreszeit? Sowohl als auch, sagen die Waldschutzexperten der ThüringenForst-AöR. Mit abnehmender Tageslichtlänge im Herbst sucht der Buchdrucker, auch bei für den Käfer angenehmen Tagestemperaturen über 16 Grad, seinen Überwinterungsort auf.
In kühleren Regionen, etwa in den Hoch- und Kammlagen des Thüringer Waldes, bevorzugt er die Überwinterung in der Bodenstreu. Sie bietet dem nur vier bis fünf Millimeter großen Insekt eine gute Isolation an. Werden die Temperaturen frostig, verkriecht er sich sogar in tiefere, wärmere Bodenschichten. In milderen Regionen Thüringens dürfte der größere Teil der überwinternden Käfer sowie dessen Puppen und Larven aber unter der Rinde, gleichsam im Baum die kalte Jahreszeit hinter sich bringen.
Bei Temperaturen über 8° C kann er dort sogar seinen Fraß fortsetzen. Ein fertig entwickelter Käfer ist in der Lage, an milden Wintertagen sein Versteck unter der Rinde zu verlassen. Er lässt sich auf den Waldboden fallen und verkriecht sich in die schützende Bodenstreu. Dort reduziert der Käfer seinen Stoffwechsel und verzichtet auf Bewegung. Zusätzlich entwickelt er nach allmählicher Kälteanpassung ein körpereigenes „Frostschutzmittel“. Damit kann der Käfer auch strenge Winter unbeschadet überleben.
Selbst strenge Winter schaden dem Buchdrucker nicht
„Die ersten wärmeren Spätwintertage nutzt der Buchdrucker, um seine Flugmuskulatur zu regenerieren und seine Fruchtbarkeit herzustellen“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Bei schwärmtauglichen 16 Grad Celsius verlässt er sein Winterquartier im April oder Mai des Folgejahres und beginnt seine zerstörerischen Aktivitäten. Während im Herbst die Tageslichtlänge das Verhalten des Insekts bestimmt, ist es im Frühjahr in erster Linie die maximale Tagestemperatur. Ein fortschreitender Klimawandel wird den Buchdrucker folglich früher im Jahr starten lassen.
Was sollte der Waldbesitzende in den Wintermonaten tun?
Im Winterhalbjahr büßt der Buchdrucker seinen entscheidenden Vorteil ein: Seine Schnelligkeit. Dies bietet dem Waldbesitzenden weitere Chancen bei der Borkenkäferbekämpfung. Wichtig ist es, schon im Herbst die Überwinterungsbäume des Schädlings aufzusuchen und zu sanieren. Nach den ersten Frösten fällt oft genug die Rinde von den Bäumen – mitsamt dem Borkenkäfer, der dann in den Waldboden zum Überwintern verschwindet.
Mit den ersten Winterfrösten mindert sich folglich die Chance auf eine effiziente Winterbekämpfung. Aus gleichem Grund sollten käferbefallene Holzpolter bis zu den ersten Winterfrösten abgefahren werden. Auch wichtig: Sturm- und Schneebruchschäden aus dem Winter sollten Waldbesitzende noch vor dem Frühjahr aus dem Wald abgefahren oder brutuntauglich gemacht haben – etwa durch Entrindung.
Sie stellen ein hochattraktives Brutmaterial für den im Frühjahr ausschwärmenden Käfer dar. „Die in diesem Jahr erstmals zurückgegangenen Borkenkäfer-Schadholzmengen sollten die Waldbesitzenden nicht in eine trügerische Sicherheit versetzen. Gerade jetzt darf im Kampf gegen den Buchdrucker nicht nachgelassen werden“, so Gebhardt abschließend.
Borkenkäferbefall: Der positive Trend lässt hoffen
21.10.2024
Seit Juni sinkt zum vierten Mal in Folge die monatlich erhobene Borkenkäfer-Schadholzmenge im Freistaat. Vieles spricht dafür: Die unermüdliche Arbeit von Waldbesitzenden und Forstleuten und die günstige Witterung lassen vorsichtig auf das kommende Jahr hoffen
Seit Juni sanken die durch den Befall von Borkenkäfern entstandenen monatlichen Schadholzmengen in Thüringens Wäldern. Auch die aktuelle Monatsmeldung September liegt mit 255.000 Festmeter deutlich unter dem Vergleichswert der Vorjahresmonats (700.000 Festmeter). Auflaufend sind seit Jahresbeginn derzeit etwa drei Millionen Festmeter Borkenkäferschadholz zu beklagen.
War seit Mitte Juli witterungsbedingt der Buchdrucker-Schwarmflug verhalten, hat er sich nun vergleichsweise zeitig in die Überwinterung begeben. Bis Jahresende gehen die Waldschutzexperten in Thüringen nunmehr von rund 3,5 Millionen Festmeter Kalamitätsholz aus – fast 50 % weniger Schadholz als im Vorjahr. Gleichwohl wird damit immer noch das hohe Schadniveau der Jahre 2020 bis 2022 erreicht. Trotz gesichert rückläufigem Trend sehen die Forstleute keinen Anlass, in den winterlichen Sanierungsmaßnahmen nachzulassen – im Gegenteil.
„Die unermüdliche Sanierungsarbeit der Waldbesitzenden und Forstleute in den betroffenen Waldgebieten greift. Gleichzeitig wird das Vertrauen der Politik in die Handlungskompetenz der Akteure vor Ort belohnt.“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Regionale Befallsschwerpunkte bleiben die fichtenreichen Thüringer Wald-Forstämter Neuhaus, Gehren, Oberhof, Frauenwald und Schönbrunn.
Keine Winterpause bei der Borkenkäferbekämpfung
16.10.2024
Keine Winterpause bei der Borkenkäferbekämpfung Wer denkt, der Fichtenschädling ist nur zur Schwärmzeit im Sommer zu bekämpfen der irrt. Im stehenden Holz überwinternde Borkenkäfer sind auch in der kalten Jahreszeit wirksam zu eliminieren
Obwohl der Fichtenborkenkäfer zu den am längsten und besten erforschten Waldschädlingen gehört, sind bei Waldbesitzenden oft noch Irrtümer vorzufinden. So wird der Zeitpunkt in der der Käfer in die Überwinterung geht, oft genug mit kalten Temperaturen in Verbindung gebracht. Tatsächlich ist es die verkürzte Tageslichtlänge, die dem Käfer maßgeblich signalisiert, sich sein Winterlager zu suchen. Deshalb hat derzeit ein beträchtlicher Teil der Fichtenborkenkäfer den warmen Waldboden als Überwinterungsort schon gefunden. Hat er sich dort eingegraben, ist seine Bekämpfung für den Waldbesitzenden unmöglich.
Ein nicht unerheblicher Teil der Fichtenborkenkäfer überwintert hingegen im Baum unter der Rinde. Etwa dann, wenn er sich im späten Herbst speziell zur Überwinterung eingebohrt hatte. Auch wenn es nur ein Teil der Borkenkäferpopulation ist, ist dort seine Bekämpfung über die Wintermonate besonders wichtig. Während im Sommer der Käfer nur wenige Wochen im Baum bleibt, ist er im Winter samt seiner Brut gleichsam über Monate im Baum fixiert. “Genügend Zeit für den Waldbesitzenden, in der kalten Jahreszeit nach Borkenkäferbefall Ausschau zu halten, bei Befall ohne Stress zu sanieren und damit überwinternde Käfer aus dem Wald zu schaffen“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.
Je mehr Käfer im Winter aus dem Wald geschafft werden, umso weniger können im folgenden Frühjahr wieder ausfliegen und Schaden anrichten. Dies scheint gerade jetzt sinnvoll zu sein, wo ein landesweiter Befallsrückgang beim dem gefürchteten Fichtenschädling festzustellen ist. Wer auch im Winter die Borkenkäferbekämpfung mit wachem Auge fortführt, hat sich aus Sicht des Waldschutzes aufs Frühjahr besonders gut vorbereitet.
Borkenkäfersituation in Thüringen entspannt sich regional weiter
23.09.2024
Nunmehr zum dritten Mal in Folge sinkt die monatlich erhobene Borkenkäfer-Schadholzmenge im Freistaat. Prognosen gehen jetzt von rund vier Millionen Festmeter Gesamtanfall bis zum Jahresende aus – ein Drittel weniger als im Vorjahr.
Seit Juni sinken die durch Borkenkäferbefall entstandenen Schadholzmengen in Thüringens Wäldern. Die Monatsmeldungen Juni, Juli und nun auch August liegen deutlich unter dem Vergleichswert der Vorjahresmonate. Auflaufend sind derzeit etwa 2,7 Millionen Borkenkäferschadholz zu beklagen. Seit Mitte Juli wurde witterungsbedingt ein rückläufiger Buchdrucker-Schwarmflug festgestellt. Bis Jahresende gehen die Waldschutzexperten in Thüringen nunmehr von rund vier Millionen Festmeter Kalamitätsholz aus.
Dies bedeutet rund ein Drittel weniger Befall gegenüber dem Jahr 2023. Gleichwohl wird damit immer noch das hohe Schadniveau der Jahre 2020 bis 2022 erreicht. Vier Millionen Festmeter Borkenkäferschadholz entsprechen dem dreifachen Fichteneinschlag eines regulären Jahres. Trotz diesem rückläufigen Trend sehen die Forstleute keinen Anlass, in den Sanierungsmaßnahmen nachzulassen – im Gegenteil. „Die unermüdlichen Bekämpfungsmaßnahmen der Waldbesitzenden und Forstleute scheinen zu greifen. Wurde in diesem Jahr terminlich sehr früh schon saniert, sollten die Maßnahmen jetzt über Winter unbedingt fortgesetzt werden, um die Käferpopulation weiter zu senken“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.
Dies gilt insbesondere für die regionalen Befallsschwerpunkte in den Forstämtern Neuhaus, Gehren, Oberhof, Frauenwald oder Schönbrunn. Diese profitieren zwar auch von dem diesjährig niederschlagsreichen Witterungsverlauf, sind als nahezu reine Fichtengebiete aber besonders vom Borkenkäfer-Schadgeschehen betroffen.
Borkenkäferschadholzmenge erneut rückläufig
15.08.2024
Im Juni und nun auch im Juli sank die durch den Borkenkäfer verursachte Schadholzmenge in Thüringens Fichtenwäldern. Von einer Trendwende wollen die Forstleute (noch) nicht reden
Im Monat Juli ging die durch den Fichtenborkenkäfer verursachte Schadholzmenge in den Wäldern des Freistaats erneut spürbar auf 491.000 Festmeter zurück. Im Juli 2023 lag sie bei knapp 1,2 Millionen Festmeter. Damit setzt sich der im Juni dieses Jahres erstmals registrierte Trend einer Entspannung fort. Landesweit sind über alle Waldbesitzarten hinweg seit Jahresbeginn aktuell knapp 2,2 Millionen Festmeter Schadholz angefallen. Im gleichen Zeitraum 2023 waren es schon rund 3,3 Mio. Festmeter.
„Die Entwicklung lässt Forstleute und Waldbesitzende vorsichtig hoffen. Von einer gesicherten Trendwende können wir aber erst im Monat Oktober sprechen, wenn alle Zahlen zu den Schadholzmengen auf dem Tisch liegen“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Gleichwohl sieht Gebhardt den waldfreundlichen, weil über Monate hinweg niederschlagsreichen Witterungsverlauf positiv. Die damit verbundene gute Wasserversorgung der Fichte hat die Vitalität der trockenheitsempfindlichen Baumart auf vielen Standorten erhöht. Und damit auch deren Widerstandskraft gegen den Borkenkäfer. Ebenso positiv sieht Gebhardt die unermüdlichen Sanierungsmaßnahmen der betroffenen Waldbesitzenden.
Sie haben dazu geführt, dass durch stete Befallskontrolle, den schnellen Einschlag käferbefallener Fichten sowie deren zügigen Abtransport aus dem Wald die Populationen wirkungsvoll abgesenkt werden konnten. Regionale Befallsschwerpunkte bleiben weiterhin die Forstämter Neuhaus, Gehren und Frauenwald. Anders als im landesweiten Trend sieht es in den regionalen Hauptschadgebieten aus. Die Befallszahlen in den reinen Fichtengebieten steigen oder stagnieren auf hohem Niveau, wie etwa in den Forstämtern Oberhof und Finsterbergen.
Auch der Buchdrucker hat natürliche Feinde
19.06.2024
Er bedroht seit Jahren die Fichtenwälder im Freistaat. Die Hoffnung, dass die natürlichen Gegenspieler dem irgendwann ein Ende setzen, ist berechtigt. Mit dem fortschreitenden Klimawandel stirbt allerdings auch diese Hoffnung.
Alle Waldschädlinge haben natürliche Feinde. Beim Buchdrucker, dem gefährlichsten Borkenkäfer an der Fichte, sind es sogar -für manchen überraschend- zahlreiche Arten. Zu diesen gehören Räuber, Parasiten und Mikroorganismen. Sie alle machen Jagd auf den Buchdrucker bzw. seinen Entwicklungsstadien – vom Ei bis zum ausgewachsenen Käfer. Und trotzdem konnten und können diese natürlichen Gegenspieler die derzeitige Massenvermehrung nicht wirksam vermindern.
Denn die Borkenkäferdichte ist zum einen aktuell extrem hoch, zum anderen ist es das Angebot an befallsgeeigneten Fichten auch. Schließlich haben die Folgen des Klimawandels dem Wald und ganz besonders der Baumart Fichte übel mitgespielt. Milde Winter, niederschlagsarme Frühjahre und trocken-heiße Sommer sorgen für Trockenstress (nicht nur) an den niederschlagsverwöhnten Fichten. Gleichzeitig kann der Buchdrucker durch die sich verlängernde Vegetationsperiode und immer höheren Durchschnittstemperaturen die Zeit zur Vermehrung noch besser nutzen.
Die Klimawandelfolgen spielen dem Buchdrucker gleich mehrfach in die Hände
„Der augenscheinlichste Räuber der ausgewachsenen Buchdrucker ist der Specht, der emsig die Käfer am Stamm und deren Brut unter der Rinde vertilgt. Aber auch ein auffällig farbenfrohes Insekt zeigt sich als passionierter Buchdruckerjäger: „Der Ameisenbuntkäfer“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Waldbesitzende und Forstleute fördern deshalb die Aktivitäten dieser Arten, in dem sie Spechthöhlen-Bäume im Wald belassen oder Ameisenbuntkäfer, die in Borkenkäferfallen gefunden werden, sorgsam auflesen und wieder freilassen.
Selbst die Larven des Ameisenbuntkäfers ernähren sich von der Brut des Buchdruckers. Daneben gibt es zahlreiche Lauf- und Glanzkäfer sowie Lanzenfliegen, deren Larven die Jugendstadien von Buchdruckern vertilgen. Optisch kaum vom Waldbesuchenden wahrnehmbar ist die Gruppe der Parasiten, die der Buchdruckerbrut gleichwohl heftig zusetzen kann. Eine große Zahl von Schlupfwespen-Arten parasitieren Eier, Larven wie auch den ausgewachsenen Buchdrucker selbst, in dem sie ihre Eier in diese Buchdruckerstadien mit einem Stachel einführen. Aus diesem Ei schlüpft eine Larve, die sich von ihrem Wirt ernährt, bis dieser stirbt. Diese Parasiten benötigen allerdings ein feuchtes Milieu – wird das Fichtenholz nur wenig mit Wasser versorgt, wird es diesen Arten zu trocken.
Nicht zuletzt sorgen außerdem viele Mikroorganismen beim Buchdrucker für eine dezimierende Wirkung. Natürlich tritt der Beauveria-Pilz auf, der die Brut wie auch den erwachsenen Käfer befallen und töten kann. „Die natürlichen Feinde des Buchdruckers sind also durchaus artenreich. Gleichwohl können diese natürlichen Regulatoren vor dem Hintergrund der Klimawandelfolgen eine Massenvermehrung weder verhindern noch in sich zusammenbrechen lassen“, so Gebhardt abschließend.
Wie läuft es mit dem Borkenkäfer in diesem Jahr?
29.05.2024
Die Jahre 2022 und 2023 stehen für borkenkäferbedingte Rekordschadholzmengen in den heimischen Fichtenwäldern. Der Klimawandel spielt dem Insekt in die Hände. Prognosen sind schwierig
Die Borkenkäferüberwachung durch die Waldschutzexperten der ThüringenForst-AöR läuft seit Monaten. Hierzu werden stetig etwa 100 Borkenkäferfallen landesweit ausgewertet, um die Aktivitäten der Schadinsekten stetig abzubilden. Auch die Ausgangslage 2023 ist bei einer Prognose für die Waldschutzsituation 2024 beim Buchdrucker zu beachten.
Fakt 1: Die Schadholzmengen aus 2023 zeigen eine enorme Borkenkäferpopulation an, die 2024 immer noch genügend Brutraum vorfindet.
Fakt 2: Ein milder Winter 2023/24 hat die Brutanlagen des Käfers unter der Rinde bis zum Jungkäfer weiterentwickeln lassen. Hinweise zu relevanten Käferverlusten in der kalten Jahreshälfte gibt es kaum. Die aktuelle Schwarmflugüberwachung bestätigt: Der Buchdrucker geht (leider) mit einer riesigen Populationsdichte ins Jahr 2024.
Fakt 3: Die aktuell gute Wasserversorgung der Waldböden scheint die Abwehrkräfte der Fichte zu stärken. Allerdings stellte der Vegetationsstart in den beiden vergangenen Monaten eine enorme „Wasserpumpe“ dar, das Bodenwasser wurde für den Blatt- und Nadelaustrieb benötigt.
Im Rückblick war auch der April 2023, wie die 2. Hälfte des diesjährigen Aprils, kühl-regnerisch. Dennoch hatte ein Turbosommer 2023 dem Fichtenborkenkäfer innerhalb weniger Wochen in die Hände gespielt. Der Ausblick 2024 ist folglich durchwachsen: Eine über Jahre aufgebaute sehr hohe Buchdruckerpopulation trifft nach einem borkenkäferfreundlich-milden Winter auf klimawandelgeschädigte Fichtenbestände, die sehr viel Brutraum anbieten. Zu befürchten sind 2024 klimawandelbedingte Schadholzmengen ähnlich dem Vorjahr. Umso wichtiger ist es, dass die betroffenen Waldbesitzenden konsequent ihre Fichtenbestände laufend auf frischen Käferbefall kontrollieren. Sollte Befall festgestellt werden, muss umgehend die Sanierung und der Transport aus dem Wald eingeleitet werden.
Borkenkäferausblick 2024: Keine Atempause
10.01.2024
Ende Oktober wurden durch die Hauptstelle für Waldschutz der ThüringenForst-AöR letztmalig in diesem Jahr Borkenkäfer in den Monitoringfallen erfasst. Sowohl die ermittelten Borkenkäferzahlen wie auch die durch den Schädling verursachte Borkenkäferschadholzmenge unterstreichen für 2023 ein Schadgeschehen auf sehr hohem Niveau.
Forstexperten gehen zu Ende des Kalenderjahres von final rund sechs Millionen Festmeter Schadholz aus. Dies wäre die höchste jemals erfasste jährliche Borkenkäferschadholzmenge. Es ist zu befürchten, dass die extrem hohe Käferpopulation, die sich derzeit in der Überwinterung im Boden oder der Baumrinde grüner Fichten befindet, 2024 bei warm-trockenem Witterungsverlauf weitere Fichtenbestände bedroht.
Forstexperten: Jetzt Borkenkäfer in der Überwinterung bekämpfen
„Auch wenn der Käfer im Winter nicht fliegt: Waldbesitzende sind gut beraten, gerade jetzt im Winter die Überwinterungsbäume der Borkenkäfer zu suchen und diese schnellstmöglich aufzuarbeiten. Die investierte Zeit und Energie machen sich im kommenden Frühjahr bezahlt!“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Denn während der Borkenkäfer im Sommer mobil ist, ist er in den Wintermonaten quasi im Boden oder am Baum „arretiert“. Zumindest die am Baum überwinternden Exemplare können jetzt aufgespürt und aus dem Wald entfernt werden. Wobei die Experten von einem überdurchschnittlich hohen Anteil an „Baumüberwinterern“ ausgehen.
Das Borkenkäfermonitoring zeigt bis Ende Oktober auffällig intensive Schwarmflugaktivitäten. Dies bedeutet, dass viele Fichtenborkenkäfer sich noch im späten -milden- Herbst in die Bäume eingebohrt haben, ihr Brutgeschäft aber nicht erfolgreich beenden konnten. Sie sitzen im Baum unter der Rinde und überwintern dort. Schlecht für den Borkenkäfer, gut für den Waldbesitzenden. Denn dieser kann einen Teil der Schädlingspopulation jetzt eliminieren, bevor im Frühjahr der nächste Schwarmflug einsetzt.
Ungewöhnlicher jährlicher Schwarmflugverlauf
Anfang Mai startete der Fichtenborkenkäfer nach einem kühl-nassen Frühjahr zaghaft, im Juni wurde der Schwarmflug trotz kühl-regnerischer Witterung etwas reger. Mitte Juli wurde ein -untypisch später- erster Höhepunkt erreicht. Geht der Schwarmflug erfahrungsgemäß in den Herbstmonaten langsam zurück, erreichte dieser Mitte September 2023 bei ungewöhnlich warmer Witterung einen erneuten Höhepunkt. Gleichwohl dürfte der Fichtenborkenkäfer in diesem Jahr im Freistaat nur im Ausnahmefall drei Generationen ausgebildet haben.
Handlungsempfehlungen
Waldbesitzende sollten bei Verdacht auf Borkenkäferbefall (Einbohrlöcher!) einen Blick unter die Fichtenrinde werfen: Sind dort unter der Rinde Alt- und/oder Jungkäfer, Puppen oder Larven zu erkennen, ist der Baum rasch aufzuarbeiten. Ist die Fichtenkrone dagegen schon kahl und die Rinde schon abgeplatzt, hat der Borkenkäfer den Baum schon verlassen. Und damit die Chance vertan, die Population für das kommende Frühjahr abzusenken. „Die Wintersanierung von jahreszeitlich spät vom Borkenkäfer befallener Fichten ist eine effiziente Maßnahme, die die Befallsgefahr im kommenden Jahr spürbar senken kann“, so Gebhardt abschließend.
Kommt nach dem Borkenkäfer nun die Mäuseplage?
04.10.2023
Auf den klimawandelbedingten Schadflächen im Wald stellen sich zunehmend wieder junge Wälder ein. Für Waldmäuse ein gefundenes Fressen – Forstleute rechnen mit einer Zunahme der Nageschäden und empfehlen regelmäßige Kontrollen durch die Waldbesitzenden.
Bei hoher Populationsdichte, etwa bei Massenvermehrungen, können speziell die Kurzschwanzmäuse zum Ärgernis im Wald werden. Sie benagen allzu gerne die bodennahe Rinde junger, kleiner Laubbäume, auch die Wurzeln werden nicht verschont. In Folge sterben die Bäumchen oft ab. Die Waldschutzexperten der ThüringenForst-AöR überwachen deshalb bestimmte Mauspopulationen. Derzeit befinden sich die Schäden durch Mäusefraß an Kulturen landesweit mit knapp 15 Hektar aber auf niedrigem Niveau. Gleichwohl sollten Waldbesitzende ihre Kulturen im Auge behalten. Gerade zur Winterzeit, wenn das Nahrungsangebot für die Nager knapp ist, nehmen die Schäden stark zu.
Wenn das Futterangebot unermesslich ist: Mastjahre sind Mäusejahre
„Populationsökologisch bedingt vermehren sich Mäuse etwa alle drei bis vier Jahre massenhaft, bis die Populationen wieder schlagartig zusammenbrechen“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Mastjahre wie 2022, wenn es besonders viel Bucheckern oder Eicheln als Nahrung für die Nager gibt, führen oft zu steigenden Populationen. Stark vergraste Waldflächen bieten Mäusen neben Nahrung außerdem ideale Deckungsmöglichkeiten, um sich dem Zugriff ihrer Feinde zu entziehen. In diesen Phasen richten insbesondere die Kurzschwanzmäuse im Wald, speziell außerhalb der Vegetationsperiode, erheblichen Schaden insbesondere an jungen Buchen, Eichen, Eschen oder Ahornen an. Nicht selten fallen ganze Kulturen wie auch Naturverjüngungen den Mäusen zum Opfer. Was in Zeiten der Wiederbewaldung riesiger Schadflächen hin zu artenreichen Mischwäldern für Waldbesitzende und Forstleute durchaus ein Problem darstellen kann.
Biologische Mäusebekämpfung wichtig
Drohen Schäden durch Mäuse etwa in Laubholzkulturen, wird zuerst sorgsam für jede Fläche durch Forstleute die konkrete Bekämpfungsnotwendigkeit festgestellt. Bereits vorbeugend werden biologische Maßnahmen ergriffen und „Mäusevertilger“ gefördert, in dem Sitzkrücken für Greifvögel aufgestellt, Fuchsdurchlässe oder Sauklappen in den Kulturzäunen verbaut werden.
Bei geringer Populationsdichte spielen Mäuse eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald. Sie sind einerseits selbst Nahrung z. B. für Mäusebussard, Eule, Fuchs und Marder, andererseits verbreitet etwa die Waldmaus den Strauchsamen der Walderdbeere oder der Heidelbeere und trägt damit zur biologischen Vielfalt im Wald bei.
In den 1990er Jahren nahmen die Schadflächen durch Mäusefraß in Thüringen beständig auf fast 1.000 Hektar zu – eine Folge des vermehrten Laubholzanbaus. Gleiches nach 2007, als die Kyrill-Schadflächen laubholzreich wiederbewaldet wurden und auf knapp 800 Hektar Mäusefraß erfasst wurde.
Borkenkäferschäden bleiben auf hohem Niveau
28.09.2023
Allein der August bescherte den Waldbesitzenden im Freistaat knapp eine Million Festmeter zusätzliches Schadholz durch den Buchdrucker – und damit genau so viel wie im August 2022
Im zurückliegenden Monat August ist die klimawandelbedingte Schadholzmenge des Buchdruckers, gefährlichster Borkenkäfer an der Baumart Fichte, mit rund 960.000 Festmeter im Vergleich zum Vorjahresmonat (954.000 Festmeter) auf gleich hohem Niveau. Nach den hochsommerlichen Witterungsbedingungen der letzten zwei Wochen fand nochmals ein intensiver Schwarmflug der Käfer und damit eine weitere Verbreitung des Schädlings -gerade in den Gebirgslagen- statt.
Damit haben sich die Hoffnungen der Waldbesitzenden auf eine rückläufige Menge Borkenkäferschadholz bis zum Jahresende nicht erfüllt, auch wenn der laufende Monat September erfahrungsgemäß sinkende Schadholzmengen verspricht. Absolute Spitzenreiter sind im August das privatwalddominierte Forstamt Schleiz (160.000 Festmeter) und das staatswalddominierte Forstamt Neuhaus (165.000 Festmeter), beide im fichtenreichen Ostthüringen gelegen.
„Mit dem spürbaren Rückgang der Tageslichtlänge bereiten sich die Buchdrucker langsam auf die Überwinterung unter der Baumrinde oder im Boden vor“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Es gilt nun weiterhin konsequent zu sanieren, bevor im Frühjahr 2024 die nächste Generation Buchdrucker ihren ersten Schwarmflug startet.
Kühl-feuchtes Sommerwetter bremst Borkenkäfer kaum
21.08.2023
Der durchwachsene Witterungsverlauf mit wenig „Hochsommer“ ließ Waldbesitzende und Forstleute in Sachen Borkenkäfer hoffen. Doch die Schädlinge nehmen weiter zu.
Das Frühjahr und der Sommer zeigen sich bislang in Thüringen eher durchwachsen. Niederschlagsreich und relativ kühl ließ die Witterung bei Waldbesitzenden und Forstleute die Hoffnung wachsen, dass die Borkenkäferaktivitäten zumindest gehemmt werden.
Der Schädling fliegt bei Regen ungern, umgekehrt können gut wasserversorgte Fichten viel Baumharz produzieren und Käferangriffe erfolgreich abwehren. Doch die Hoffnung trügt. Der Fichtenborkenkäfer scheint in diesem Jahr den Höhepunkt der Massenvermehrung zu erreichen. Leidtragende sind die heimischen Fichtenwälder.
Juli mit Rekord-Schadholzmenge
„Einschließlich Juli sind nunmehr seit Jahresbeginn im Gesamtwald knapp 3,3 Millionen Festmeter Schadholz aufgelaufen. Davon sind allein im vergangenen Monat 1,2 Mio. Festmeter erfasst worden“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Zwar sind die diesjährigen Witterungsbedingungen tatsächlich für den Käfer nicht förderlich, umgekehrt für den Wald positiv, aber es sind einfach zu viele Schädlinge.
Die Statistik gibt dieser Einschätzung leider recht: Jeder monatliche Schadholzzugang durch den Fichtenborkenkäfer in den letzten sieben Monaten war so hoch wie noch nie. Da ist es ein schwacher Trost, dass die süd- und mitteldeutschen Bundesländer vor einer ähnlichen forstlichen Herausforderung stehen. Aber auch andere Käferarten wie etwa der Kupferstecher oder der Lärchenborkenkäfer sorgen vermehrt für große Schäden im Freistaat.
Keine Entspannung in Sicht
Trotz der diesjährig borkenkäferunfreundlichen Witterung kann von einer echten Entspannung der Forstschutzsituation leider nicht die Rede sein. Für Waldbesitzende und Forstleute bedeutet dies, weiterhin konsequent Käferherde im Fichtenwald zu sanieren und das Holz samt der unter der Rinde lebenden Borkenkäferbrut zügig aus dem Wald zu transportieren.
Leider ist die Holzabsatzsituation durch schwächelnde Märkte nicht gut für die Waldbesitzenden. Sinkende Preise und zu viel Schadholz kennzeichnen die aktuell schwierige Situation.
Weiterhin hoher Borkenkäfer-Befallsdruck
20.07.2023
Der Buchdrucker, ein gefährlicher Fichtenschädling, ist in Ost- und Südthüringen wieder auf dem Vormarsch. Fünf Forstämter besonders betroffen
Er ist nur vier bis fünf Millimeter groß – trotzdem hält der Buchdrucker auch in diesem Jahr Waldbesitzende und Forstleute gehörig auf Trab. Seit Jahresbeginn hat er auflaufend rund zwei Millionen Festmeter Schadholz verursacht – und ein Ende ist nicht abzusehen.
Der Käfer, der sich explosionsartig vermehren kann, treibt sein Unwesen bei trocken-warmen Witterungsverlauf bis weit in den September hinein. Befallsschwerpunkte sind Ostthüringen (Forstämter Schleiz, Saalfeld-Rudolstadt, Neuhaus, Gehren) und Südthüringen (Forstamt Schönbrunn), wo bislang über die Hälfte der Schadholzmenge anfiel. Allein im zurückliegenden Monat Juni hat der Buchdrucker knapp eine Million Festmeter Fichtenholz zum Absterben gebracht.
„Ursächlich ist der hohe Ausgangsbestand des Schädlings, der offensichtlich gut über den Winter kam, der trocken-kühle Mai und der trocken-heiße Juni 2023“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Seinen Namen hat der Schädling seinem typischen Fraßbild unter der Fichtenborke zu verdanken: Dieses erinnert an ein aufgeschlagenes Buch. Waldbesitzenden und Forstleuten bleibt nur, vom Käfer frisch befallenes Holz schnellstens einzuschlagen und aus dem Wald zu schaffen. Ansonsten fliegt die frisch geschlüpfte Käferbrut im Wald aus und befällt umliegende, noch gesunde Fichten.
Borkenkäfer hat die 3 Mio.-Marke geknackt
19.10.2022
Im Monat September wurden in Thüringens Wäldern rund 500.000 Festmeter zusätzliches Borkenkäferschadholz erkannt. Klimawandelfolgen im Wald unübersehbar
Der Befall von Fichten durch den Buchdrucker hat sich in Thüringen auch im vergangenen Monat weiter fortgesetzt. Die Waldschutzexperten der ThüringenForst-AöR haben im September 503.000 Festmeter frischen Stehendbefall erfasst. Etwas weniger als erwartet, aber immer noch vergleichbar mit den Jahren 2021 und 2020. Die Folgen des Klimawandels für die heimischen Wäldern gipfeln für Thüringens Waldbesitzende damit weiterhin in einem akuten Forstschutzproblem.
Auflaufend hat der Borkenkäfer in diesem Jahr die 3 Mio.-Festmeter-Marke geknackt. Befallsschwerpunkte sind die fichtenreichen Mittelgebirgslagen der Forstämter Sonneberg, Neuhaus, Gehren, Frauenwald und Saalfeld-Rudolstadt. Stark betroffen ist auch das Forstamt Schleiz in Ostthüringens unteren Höhenlagen. „Die dritte Käfergeneration hat sich, wie erwartet, landesweit verbreitet. Deren Schäden in den Fichtenbeständen lassen sich derzeit vom Ausmaß her noch nicht sicher abschätzen“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst- Vorstand. Sicher ist dagegen: Die Regenfälle der letzten Wochen haben den monatelangen Trockenstress aller Bäume zumindest etwas gemildert. Für die Fichte bedeutet eine verbesserte Wasserversorgung eine gestärkte Vitalität und damit wiedergewonnene Abwehrkräfte gegen den Schädling.
An ihrer Annahme, dass bis zum Jahresende mit etwa 4 Mio. Festmeter Fichtenschadholz zu rechnen ist, halten die ThüringenForst-Experten zunächst fest. Viele Buchdrucker suchen schon ihre Überwinterungsstätte auf. Im Winterlager, oft genug im Waldboden, ist ihre Bekämpfung durch den Waldbesitzer nur eingeschränkt möglich. Ein Teil der Käfer überwintert hingegen unter der Rinde im Baum. Diese befallenen Bäume müssen im Zuge der Wintersanierung aus den Wäldern entfernt werden, um ein Ausfliegen im Frühjahr 2023 zu verhindern.
Fichtenborkenkäfer fliegt mit Turbo
14.09.2022
Allein im trockenwarmen August verursachte der Fichtenborkenkäfer eine knappe Million Festmeter Schadholz – so viel wie noch nie in diesem Zeitraum. Dritte Käfergeneration in vielen Fichtenwäldern Thüringens aktiv – weiteres Schadholz erwartet
Der trockenwarme August hat beim Borkenkäfer den Turbo eingeschaltet. Durch den Ausflug der 2. Jungkäfergeneration bis Mitte August ist zumindest in den unteren und mittleren Waldlagen bis 600 Meter ü. NN die Anlage einer dritten Generation zu beobachten. Dies bedeutet, dass sich die Vermehrung des Käfers und sein Fraß fortsetzt.
Ursächlich ist die extreme Trockenheit in weiten Teilen Thüringens, die nahezu ungebremst seit Mai herrscht. Die Fichte ist damit in ihrer Vitalität noch weiter herabgesetzt und ein leichtes Opfer für Thüringens gefährlichstes Schadinsekt.
Die jüngste Fichtenborkenkäferstatistik der ThüringenForst-AöR weißt für den August einen frischen Stehendbefall an der Fichte in Höhe von 910.000 Festmeter aus – so viel wie noch nie in diesem Zeitraum. Im letztjährigen August waren es rund 750.000 Festmeter. Der Gesamtanfall seit Jahresbeginn liegt nunmehr bei 2,5 Mio. Festmeter Fichtenschadholz. Regionale Schwerpunktforstämter bleiben Schleiz, Sonneberg, Neuhaus, Schönbrunn, Gehren und Saalfeld-Rudolstadt. Inzwischen meldet auch das Forstamt Finsterbergen starken Fichtenborkenkäferbefall. War 2021 zu diesem Zeitpunkt ein landesweiter Befallsrückgang festzustellen, kann in diesem Jahr den Käfer nur ein früh einsetzender Herbst stoppen. Die Forstexperten schätzen, dass Ende 2022 eine Fichtenschadholzmenge von über 4 Mio. Festmeter zu beklagen ist.