Mit einem 13 Meter hohen Wandgraffiti wollen die ThüringenForst-AöR und PEFC Deutschland ihre Hoffnung zur Zukunft der heimischen Wälder und deren nachhaltige Bewirtschaftung zum Ausdruck bringen
An der etwa 13 Meter hohen Südfassade der ThüringenForst-Zentrale in der Landeshauptstadt Erfurt ist jüngst ein 60 m2 großes Graffiti fertiggestellt worden. Der weit über Thüringens Grenzen hinaus bekannte Erfurter Graffiti- und Street art-Künstler Max Kosta hat das Kunstwerk in nur vier Tagen geschaffen. Das Graffiti zeigt das farbenfrohe Bild eines jungen Menschen, der eine Eichenpflanze in den Händen hält. Während ein Großteil der Fläche durch Acryl- und Wasserfarben per Walze und Pinsel aufgetragen wird, werden die Highlights - wie die Hände und der Eichensämling - per wasserbasierter Sprühdose photoreal adaptiert. Es erinnert an das geprägte Motiv der Pflanzfrau auf der ehemaligen 50 Pfennig-Münze, die 1949 in der Bundesrepublik eingeführt wurde. Dieses seither regelmäßig wiederkehrende Motiv ist ein Sinnbild für Zuversicht und, generationenübergreifend, auch für Nachhaltigkeit. Mit dem Graffiti erlebt das Motiv eine moderne Interpretation.
Waldbäume pflanzen heißt Zuversicht üben
„Die klimawandelbedingt derzeit rund 110.000 Hektar Schadflächen in Thüringens Wäldern bereiten vielen Menschen Sorgen. Die derzeit laufende Wiederbewaldung dieser riesigen Flächen zeigt die unbedingte Zuversicht, mit der Forstleute und Waldbesitzende diese Herausforderung annehmen“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Anlass für das in dieser Form deutschlandweit einzigartige Kunstprojekt ist das Jubiläum „25 Jahre PEFC Deutschland“. Das inzwischen weltweit angewendete Waldzertifizierungssystem PEFC, 1999 auch mit Unterstützung der damaligen Thüringer Landesforstverwaltung initiiert, legt Standards für die Waldbewirtschaftung fest. Zu diesem Jubiläum wurde ein deutschlandweiter Graffitiwettbewerb ausgerufen. Das Erfurter Graffiti an der Fassade der ThüringenForst-Zentrale stellt dabei das „Flagschiff-Projekt“ dar. Zum PEFC-Jubiläum entstehen aktuell sechs Waldgraffitis“, sagt Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland, und erläutert: „Zeitgleich weisen Kommunen in Bayern, Brandenburg, NRW, Sachsen und Sachsen-Anhalt auf öffentlichen Flächen darauf hin, wie wichtig der Erhalt unserer Wälder durch eine nachhaltige Bewirtschaftung, die dem Klimawandel gerecht wird, ist.“
Ansprache einer jüngeren Zielgruppe
Bereits im vergangenen Jahr fuhr eine komplett beklebte Straßenbahn mit einer grafisch markanten Werbefolierung zum Thema „Waldumbau“ und „Ausbildungsoffensive“ durch Erfurt. Daran angelehnt, wurde zur Erfurter Messe Reiten-Jagen-Fischen und Forst3 ein komplett neues Messesystem präsentiert. Mit der Graffiti-Aktion ergänzt die Landesforstanstalt die Ansprache einer jüngeren Zielgruppe, auf der Basis der bisher vielfältigen Social Media-Aktivitäten.