Pathogener Pilz der Esche jetzt auch an Buche entdeckt

Pathogener Pilz der Esche jetzt auch an Buche entdeckt

Das Foto zeigt einen dünnen Buchenast, der mit dem Schaderreger Diplodia fraxini beimpft wurde. An der Impfstelle ist die Rinde aufgeplatzt und Teile des Gewebes sind abgestorben.
Mit D. fraxini inokulierte (beimpfte) Versuchspflanze. Das Gewebe entlang der Inokulationsstelle ist abgestorben (nekrotisch).
©J. Tropf, NW-FVA

BucheAkut-Projekt

Das Team der NW-FVA im Teilprojekt „Waldschutz“ hat den Eschen-Schädling Diplodia fraxini zum ersten Mal auch an der Rotbuche nachgewiesen. Dies ist ein weiterer Beleg dafür, wie variabel und komplex das Schadbild der Buchenvitalitätsschwäche ist.

Unter den Pilzarten, die durch unser Teilprojekt "Waldschutz" (TP2) zu den Schaderregern zum ersten Mal an Rotbuche nachgewiesen wurden, war Diplodia fraxini. Dieser Pilz konnte sowohl aus dem Altbestand als auch aus der Verjüngung isoliert werden. Er ist ein bekannter Schaderreger der Gemeinen Esche und wird mit Nekrosen (abgestorbenes Gewebe) am Stammfuß in Verbindung gebracht, nicht aber mit Schäden an der Rotbuche.

Deshalb wurden 2024 vom TP2 sog. Pathogenitätstests (Infektionsversuch in der Pflanze) mit D. fraxini und einer anderen Art derselben Gattung, D. mutila, angelegt. Im Gegensatz zu D. fraxini ist D. mutila bereits als Krankheitserreger der Rotbuche - in Verbindung mit Trockenheit und Hitze - bekannt. Im Oktober 2024 wurden die beimpften Pflanzen geerntet und hinsichtlich dieser Pilze und möglichen Gewebeschädigungen untersucht.

Ein Großteil der Pflanzen, die mit D. fraxini beimpft wurden, zeigten schon vor der Ernte Nekrosen (abgestorbenes Gewebe). In Pflanzen, die vor Versuchsende bereits abgestorben waren, konnte D. fraxini aus dem nekrotischen Gewebe reisoliert werden. Insgesamt zeigten deutlich mehr Pflanzen nekrotisches Gewebe als ursprünglich erwartet. Die ersten Ergebnisse der weiteren umfangreichen Untersuchungen (u.a. Pilzisolation, Pilzkultivierung, Polymerase-Kettenreaktion (PCR), DNA-Sequenzierung, Identifizierung der Pilzarten) werden zu Beginn 2025 erwartet.