BucheAkut-Projekt:
Die Suche nach den Ursachen und zahlreichen Einflussfaktoren der starken Schäden in unseren Buchenwäldern ist sehr schwierig. Dies liegt nicht zuletzt auch an sogenannten Endophyten. Das sind Pilze, die in Pflanzen leben können, ohne diese zu schädigen. In geschwächten Pflanzen können die Pilze aber zu Schädlingen werden. Der Rotbuchen-Rindenkugelpilz ist so ein Pilz und wurde vom Team „Waldschutz“ der NW-FVA sowohl in alten als auch in jungen Buchen nachgewiesen.
Der Rotbuchen-Rindenkugelpilz(Biscogniauxia nummularia) ist die am häufigsten isolierte Pilzart im Projekt. Dabei wurde sie im Gewebe von stark geschädigten Alt-Bäumen, das keine erkennbaren Symptome aufwies (asymptomatisches Gewebe), häufiger nachgewiesen, als in asymptomatischem Gewebe von leicht und nicht geschädigten Alt-Bäumen.
Es ist schon lange bekannt, dass B. nummularia als sogenannter Endophyt in Rotbuchen leben kann, ohne die Bäume zu schädigen. Bei Schwächung des Wirtes, insbesondere durch Hitze und Dürre, kann er aber als Schaderreger (Pathogen) auftreten und
- Streifenkrebs,
- Holzfäule und
- Grünholzbruch verursachen.
Bei Betrachtung der asymptomatischen Verjüngung auf unseren Plots zeigte sich, dass die Häufigkeit, mit der B. nummularia im Altbestand nachgewiesen wurde, stark mit der Häufigkeit korreliert mit der der Pilz in der darunter stockenden Verjüngung vorkommt. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass B. nummularia in den geschädigten Waldbeständen auch symptomatisch in der nächsten Buchengeneration auftreten wird, sollten diese unter Trockenstress geraten.