Hirsche prahlen jetzt um die Wette

Hirsche prahlen jetzt um die Wette

Großer Hirsch mit großem, samtartig überzogenem  Geweih in einem Sommerwald
Gut zu erkennen: Der Bast ummantelt noch das neue Geweih, der Hirsch entledigt sich derzeit dieser gut durchbluteten Geweihhaut.
©Dr. Horst Sproßmann

Das neue Geweih ausgebildet, vom Bast entledigt, zeigen jetzt die Hirsche, warum sie richtigerweise als die „Könige der Wälder“ bezeichnet werden

Der Rothirsch, nach dem Aussterben von Wisent und Elch größte Wildtierart in Deutschland, bringt derzeit seine majestätische Trophäe auf Hochglanz. Nachdem sich der „König des Waldes“ seines Geweihs auf Grund hormoneller Vorgänge schon im Februar/März dieses Jahres entledigt hatte, wuchs in den vergangenen vier bis fünf Monaten ein neues Geweih nach.

Bis heute kann die Wissenschaft den Sinn der jährlichen Geweihneubildung nicht erklären, bedeutet es für den Rothirsch doch einen erheblichen energetischen Aufwand. Jetzt im Hochsommer entledigt sich der König der Wälder durch das Fegen an jungen Bäumen und Sträuchern nun auch des Bastes.

Fünf- bis elf Kilogramm schwer ist ein Hirschgeweih

„Fünf bis elf Kilogramm wiegt das Geweih bei einem heimischen Hirsch im besten Mannesalter zwischen 8 und 14 Jahren“, so Volker Gebhardt, Vorstand der ThüringenForst-AöR. Mit Beginn der Paarungszeit, der sog. Brunft, im September zeigt sich der Rothirsch in seiner kraftvollsten und gleichermaßen romantischsten Form als röhrender Hirsch. Tausende Ölgemälde zeigen nicht umsonst dieses klassische Wildtiermotiv. Das mächtige bis zu einem Meter ausladende Geweih dient dem Hirsch in der herbstlichen Brunft dazu, den weiblichen Tieren zu imponieren und die Rivalen zu verängstigen.

Wer die Brunft „live“ erleben möchte, der sollte einen der gesuchten Plätze auf der Wildbeobachtungskanzel des Thüringer Forstamtes Frauenwald buchen. Und sich beeilen: Die Hirschbrunft dauert im Thüringer Wald kaum mehr als vier Wochen.

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ThüringenForst Zentrale

Dr. Horst Sproßmann