Forstleute erwarten gute Pilzsaison

Forstleute erwarten gute Pilzsaison

Zwei schön gewachsene Steinpilze im Gras
Der bei Schwammerlsuchern beliebte Fichtensteinpilz ist in den höheren Lagen ab Juli bis in den Oktober hinein zu finden.
©Jan Böhm

Waldpilze mögen Feuchtigkeit und Wärme – beides gab es bisher genug. Das lässt die Pilzfreunde hoffen…

Aktuell finden sich in Thüringens Wäldern vielfältige Speisepilze. Julipilze wie Goldtäubling, Sommersteinpilz oder Pfifferlinge sind durchaus häufiger, teils in rekordverdächtig großen Mengen anzutreffen. Ursächlich ist die bisherige Witterung, Feuchtigkeit und Wärme lassen die Pilze aus dem Waldboden sprießen – gut für die anstehende Herbstpilzsaison. Wer jetzt schon sein Glück versuchen will und die nächsten Wochen Pilze zum Eigenverzehr im Wald sammelt, muss trotz reichem Angebot einige Grundregeln beachtet.

Niederschläge und warme Witterung = gute Pilzsaison

„Pilze bevorzugen feuchtes Wetter und maximal 25 Grad Celsius Tagestemperatur“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand und selbst routinierter Pilzsammler. Der bisherige Witterungsverlauf 2024 war Dank warmer Temperaturen und regelmäßiger Niederschläge pilzfreundlich.

So sind die Rahmenbedingungen für gutes Pilzwachstum, nämlich „Wärme von oben – Feuchte von unten“ hervorragend eingetreten. Ob sich bis zum Herbst die gegenwärtig für Pilzfreunde erfreuliche Phase noch entscheidend verbessert, bleibt abzuwarten.

Waldgesetz mit Jedermanns-Recht beim Pilzesammeln

Nach § 15 des Thüringer Waldgesetzes darf Jedermann Pilze sammeln, allerdings „in geringen Mengen zum eigenen Verbrauch“, wie Gebhardt einschränkend bemerkt. Außerdem muss die Entnahme und Aneignung pfleglich erfolgen. Pilzsammler sollten weiterhin folgendes beachten: Nur die Pilze mitnehmen, die man sicher kennt. Diese nicht herausreißen, sondern mit einem scharfen Messer bodeneben abtrennen. Pilze stets vorsichtig in Körben, wegen Schimmelgefahr nicht in Kunststofftüten oder Boxen sammeln. Pilze nie roh verzehren, auf über 70 Grad erhitzen, dies tötet möglicherweise anhaftende Fuchsbandwurmeier sicher ab.

Maximal 200 Gramm Pilze auf einmal essen, da Pilze schwer verdaulich sind und, in großen Mengen genossen, Unwohlsein verursachen können. Erkannte Giftpilze bitte stehen lassen und nicht zertreten – für den Menschen giftige Pilze müssen noch lange nicht für die Tierwelt wie etwa Hase, Maus, Insekten oder Vögel giftig sein. Und der Pilzsammler sollte natürlich sein Auto außerhalb des Waldes parken, sonst droht ein Bußgeld.

Grundsätzlich empfiehlt der Forstmann und Pilzfreund Gebhardt vor allem den unerfahrenen Pilzsuchern nach dem sammeln und vor dem Verzehr die Kontaktnahme mit einem Pilzberater. Im schlimmsten Fall hilft der Giftnotruf unter 0361-730 730.

Kontakt

ThüringenForst Zentrale

Dr. Horst Sproßmann