Die Mäusedichten in Thüringens Wäldern bewegen sich seit Sommer auf niedrigem Niveau. Zukünftige Mischwälder werden von Mäuseschäden verstärkt betroffen sein
Die Kulturschäden durch forstlich relevante Kurzschwanzmäuse (Erd-, Feld-, Rötel- und Schermaus) liegen in Thüringen auf relativ niedrigem Niveau. Die Fangergebnisse auf den Monitoringflächen sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu überall rückläufig und sind bis auf wenige Ausnahmen unterhalb des kritischen Schwellenwertes.
Ursächlich dürften, neben natürlichen mehrjährigen Populationsschwankungen, der warm-trockene Sommer 2022 sein. Da dieses Jahr auch kein ausgeprägtes Mastjahr war, ist das Angebot an Baumsamen für die Nager unterdurchschnittlich. „In den Wintermonaten nehmen Fraßschäden durch Mäuse in Kulturen durch das verringerte natürliche Nahrungsangebot aber häufig zu“, erläutert Volker Gebhardt, Vorstand der ThüringenForst-AöR.
Speziell die vergrasten Laubholzkulturen der letzten Jahre sind hier anfällig. In den kommenden Jahren werden Mäuse als Schadfaktor in Verjüngungen wieder an Bedeutung gewinnen, da Laubhölzer im Vergleich zu Nadelhölzern bevorzugt befressen werden. Sowohl die Wiederbewaldung wie auch der Waldumbau werden zu einer merklichen Erhöhung des Laubbaumanteils führen.