Forstministerin Susanna Karawanskij: Schadflächen im Wald nehmen um knapp zehn Prozent auf nunmehr 121.000 Hektar zu. Rund 50 Prozent der Schadfläche verjüngt sich natürlich
Anlässlich eines fachpolitischen Dialogs der Waldbesitzerverbände und der ThüringenForst-AöR im Thüringer Landtag stellte Forstministerin Susanna Karawanskij die neuesten Zahlen zur klimawandelbedingten Schadflächenentwicklung im Freistaat vor. Demnach ist die Schadfläche besitzübergreifen von bisher rund 111.000 auf nunmehr 121.000 Hektar angestiegen. Dies entspricht einem Schadflächenanstieg innerhalb eines halben Jahres um knapp zehn Prozent.
Privat-, Staats- und Kommunalwald sind entsprechend ihrer Waldanteile gleichermaßen betroffen. Die Schadflächen finden sich nicht nur auf fichtendominierten und vom Sekundärschädling Borkenkäfer betroffenen Standorten, sondern auch in nicht forstwirtschaftlich genutzten Wäldern wie beispielsweise der Nationalpark Hainich. Dort sind massive Schäden durch Trockenheit zu verzeichnen. Qualitative Erhebungen der Landesforstanstalt zeigen aber auch, dass rund die Hälfte der Schadfläche über eine sich selbst einleitende Naturverjüngung wiederbewaldet werden kann, die andere Hälfte sich durch Pflanzung, Saat oder eine Kombination aller Verfahren zu klimastabilen Mischwäldern entwickeln wird.
Waldforscher, Forstpraktiker, Politiker und Vertreter des Waldbesitzes diskutieren anlässlich des fachpolitischen Dialogs in der Lobby des Plenarsaals die bisherigen politischen Maßnahmen. Dazu gehört das „Sonderprogramm Waldumbau und Wiederbewaldung“, dass das Kabinett 2019 auf den Weg gebracht hatte. Ebenso die durch die Landesregierung deutlich erhöhten Fördermittel für den Privat- und Kommunalwald. Insgesamt unterstützt der Freistaat die Betroffenen mit rund einer halben Milliarde Euro bis 2030.