Ein kleiner Teil der diesjährigen Saatguternte ist durchgeführt – mit unterschiedlichsten Ergebnissen. Aber die ThüringenForst-Saatgutlager sichern einen kontinuierlichen Pflanzennachschub
Zumindest die Weiß-Tanne lässt in diesem Jahr einen knapp durchschnittlichen Saatgutertrag erwarten. Dagegen hat die Douglasie zu wenig Behang. Der Vogelkirsche war der Spätfrost zum Verhängnis geworden, es wurden – unterdurchschnittlich – nur etwa 100 Kilogramm geerntet. Einen guten Ernteertrag sicherte dagegen die Sandbirke mit etwa 230 Kilogramm reinem Birkensaatgut ab.
Das in der betriebseigenen Klenge Fischbach aufbereitete Saatgut wird größtenteils in der – ebenfalls betriebseigenen – Forstbaumschule Breitenworbis angezogen. Die Sämlinge werden schließlich den 24 Forstämtern zur Verfügung gestellt. Deren Pflanzenbedarf ist, klimawandelbedingt, durch die von Stürmen, Dürre und Borkenkäferfraß entstandenen Schadflächen in den nächsten Jahren hoch.
„Um die natürlichen Schwankungen bei den jährlichen Saatguterntemengen auszugleichen, leistet unsere Klenge sehr gute Arbeit“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Dort verfügt die Landesforstanstalt über gut gefüllte Saatgutlager für insgesamt 24 verschiedene Baumarten, die auf Abruf bereitstehen. Manches Saatgut von Waldbäumen kann bis zu 30 Jahren gelagert werden, anderes Saatgut nur für wenige Monate. Im Spätherbst steht dann die Ernte von Buche und Eiche an.
Jährlich erntet die ThüringenForst-AöR zwischen 10 und 40 Tonnen Saatgut zur anteiligen Selbstversorgung. Dieses wird nicht nur von besonders vitalen Waldbäumen geerntet, sondern auch von eigens angelegten Saatgutplantagen. Die klimawandelbedingten Schadflächen haben die Nachfrage nach Saatgut von Waldbäumen und damit auch die Preise bundesweit stark ansteigen lassen. Von diesem Trend konnte sich die Landesforstanstalt dank der weitgehenden Selbstversorgung bislang erfolgreich abkoppeln.