Die Spinnerraupe frisst nicht nur Eichenkronen kahl, ihre giftigen Brennhaare können auch eine Gesundheitsgefahr insbesondere für Kinder und Ältere darstellen. Waldbesuchende sollten die nächsten Monate in Eichen(misch)wäldern vorsichtig sein
Die Eichenprozessionsspinnerraupen entwickeln derzeit ihre giftigen Brennhaare. Damit steigt die jahreszeitliche Gefahr, dass Waldbesuchende in den heimischen Eichen- und Eichenmischwäldern bei Kontakt mit der Raupe und den Gespinstnestern unter Umständen Gesundheitsgefahren ausgesetzt sind. Dies gilt insbesondere für Kinder und Ältere. Der nachtaktive, wärmeliebende Schmetterling hat sich in den letzten Jahren -klimawandelbedingt- auch in Thüringen teils massiv ausgebreitet.
„Die Waldschutzexperten der ThüringenForst-AöR am Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha überwachen den Schädling mittels Falterfallen und Nesterzählung. Die jüngsten Erhebungen zeigen eine Zunahme des Eichenschädlings, ohne aber forstliche Regulierungsmaßnahmen im Wald erforderlich zu machen“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Den Eichenprozessionsspinner in Grünanlagen, auf Spielplätzen und an Alleen müssen hingegen die Kommunen bzw. Grundstückseigentümer bekämpfen.
Die Brennhaare der Raupe, die ein Nesselgift beinhalten, brechen extrem leicht ab und können bei Berührung zu Ausschlägen, Augenreizungen, Atembeschwerden und allergischen Reaktionen führen. Schon ein Windhauch kann die Härchen in der Luft meterweit transportieren. Durch Widerhaken können sich diese an Haustieren, Kleidungsstücken oder auch der Schleimhaut festsetzen. Regional ist insbesondere Süd- und Ostthüringen betroffen. Südexponierte Waldrandbereiche mit Alteichenvorkommen sollten dort gemieden werden.