Der wertvollste Stamm Thüringens kommt aus dem Forstamt Erfurt-Willrode: Mit 6280 Euro pro Kubikmeter erzielte der Bergahorn insgesamt stolze 9797 Euro.
„An diesen Wert reichte kein anderer Stamm heran“, freut sich Forstamtsleiter Dr. Chris Freise, der dieses Spitzenergebnis als Leistung des ganzen Teams und des naturnahen Waldbaus im ganzen Forstamt sieht. „Der Stamm hat eine spezielle Geschichte“, so Freise.
Der Bergahorn stammt nämlich aus dem Landeswald des Schwanseer Forstes und war wenige Meter neben einem Hauptweg durch einen Herbststurm geworfen worden. Am Jahrringverlauf könne man gut erkennen, dass der Bergahorn mit rund 120 Jahren noch relativ jung und aus Naturverjüngung entstanden sei.
Revierförster Alexander Albrecht fiel der Ahorn gleich ins Auge, weil er im unteren Abschnitt genau den Wertholzkriterien des Forstamtes für die Submission entsprach. Daher wurde der Windwurf sorgsam durch Waldarbeiter des Forstamtes aufgearbeitet und ein Lkw zum Beladen extra umgelenkt.
„Im schlimmsten Fall hätte das auch Brennholz werden können“, schmunzelt der Forstamtsleiter. Aber hier habe alles geklappt und Hand in Hand gearbeitet. Durch den besonderen Faserverlauf des Holzes, einem so genannten Riegel, wird der Ahorn jetzt durch einen Hamburger Furnierhersteller veredelt und findet sich demnächst auf hochwertigen Oberflächen im Innenausbau wieder.
„Das Holz der Submission stammt grundsätzlich nur aus regulären Durchforstungen, mit denen einzelstammweise naturnahe und gemischte Wälder gepflegt werden oder leider auch immer mehr aus der Schadholzsanierung“, unterstreicht Freise: „Die Stämme werden also nicht extra für die Submission geschlagen, sondern aus dem sowieso anfallenden Mengen aussortiert, um sie bestmöglich zu vermarkten.“ Das geschehe bereits weit im Vorfeld mit viel Aufwand und einer großen Portion Fingerspitzengefühl.