Darum wird Holz bevorzugt zur Winterzeit geerntet

Darum wird Holz bevorzugt zur Winterzeit geerntet

Winterzeit ist Holzerntezeit vor allem für das Laubholz – oft in kräftezehrender Handarbeit.
©Barbara Neumann

Emsiges Treiben in den winterlichen Wäldern: Motorsägen heulen, Forstmaschinen rücken das Holz an die Waldstraße. Traditionell findet die Holzernte besonders im Laubholz vor allem in den Wintermonaten statt

Forstwirtinnen und Forstwirte durchforsten derzeit emsig die heimischen Wälder. Während die Nadelholzernte vorwiegend durch Forstmaschinen ganzjährig erfolgt, werden Laubbäume vorzugsweise nur in den Wintermonaten und oft in Handarbeit zu Boden gebracht. Forstexperten sprechen von motormanueller Holzernte. Deshalb fallen derzeit dicke und lange Eichen, Buchen und Eschen mit der Motorsäge. Die heimischen Laubbäume befinden sich in der sogenannten „Saftruhe“.

Sie haben ihre Blätter abgeworfen und damit das Wachstum bis zum erneuten Blattaustrieb im Frühjahr eingestellt. „Die kalte Jahreszeit eignet sich besonders gut für diese Arbeiten. So können die Bäume schonender gefällt werden, was sich positiv auf die Qualität des Holzes und damit auch auf den Verkaufspreis auswirkt. Auch sind die Ernteschäden an den verbleibenden Bäumen geringer“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.

Hinzu kommt: Forstwirtinnen und Forstwirte können in der kalten und damit laubfreien Jahreszeit viel besser erkennen, ob und an welcher Stelle in der Laubbaumkrone plötzlich herabbrechendes Totholz vorhanden ist. Das senke die Risiken bei den insgesamt eher gefährlichen Forstarbeiten. Die Unfallverhütung hat bei der motormanuellen Holzernte oberste Priorität. Der Holzeinschlag dient in jüngeren Waldbeständen der Pflege, in alten Waldbeständen zur Einleitung der natürlichen Verjüngung für eine neue Waldgeneration. Das Nadelholz wird schwerpunktmäßig als Bauholz etwa für Dachstühle oder Holzhäuser verwendet. Das Laubholz wird vorzugsweise zu Möbeln, Parkette, Küchengeräten, Musikinstrumenten und Sportgeräten verarbeitet.                                 

Kontakt

ThüringenForst Zentrale

Dr. Horst Sproßmann