Warum abgestorbene Bäume manchmal auch stehen bleiben
Schon von weitem sichtbar sind die abgestorbenen Fichten im Südwesten des Singer Berges. Und für viele sicherlich kein schöner Anblick. Die Trockenheit der vergangenen Jahre in Verbindung mit Borkenkäferbefall brachte zahlreiche Bäume zum Absterben. Dass diese nach wie vor stehen, hat vor allem naturschutzfachliche Gründe.
Ein Teil der am Westhang gelegenen Staatswaldflächen sind nicht nur ein besonders geschütztes Biotop, sondern auch aus der forstlichen Nutzung herausgenommen. Hier soll sich der Wald auf kleiner Fläche natürlich entwickeln - so die ursprünglichen Planungen aus dem Jahr 2013. „Dass wir jemals vor so einer angespannten Forstschutzsituation stehen würden, war damals nicht absehbar“, meint Forstamtsleiter Dr. Gerhard Struck. Im Spannungsfeld von Natur- und Forstschutz ist nun maßvolles Agieren angesagt. Deshalb soll so viel Totholz wie möglich auf diesen Flächen belassen werden, stehend oder liegend. Auch auf den angrenzenden Flächen findet der Schutz von besonders und streng geschützten Arten Berücksichtigung. Auch wenn dies ein gewöhnungsbedürftiger Anblick ist, bringt es viele Vorteile: es bietet Lebensraum für spezialisierte Arten und bietet der nachwachsenden Waldgeneration noch Schutz durch Beschattung und Windruhe.
„Eine Gefahr für die benachbarten Bestände besteht aktuell nicht“, so der Forstamtsleiter. Man werde die Situation aber genauestens im Auge behalten.
Bei Rückfragen steht das Forstamt Erfurt-Willrode gerne zur Verfügung (036209/43020 oder forstamt.erfurt-willrode(at)forst.thueringen.de).