ThüringenForst erntet über 8 Tonnen Eichensaatgut

ThüringenForst erntet über 8 Tonnen Eichensaatgut

Eicheln auf der Handinnenfläche
Objekt der forstlichen Begierde: Eicheln, aus denen neue klimastabile Bäume für den Wald der Zukunft entstehen sollen. (Foto: Dr. Horst Sproßmann)
©Dr. Horst Sproßmann

Waren die Ernteaussichten im Sommer noch überschaubar, haben Traubeneichen vielerorts doch kräftig Eicheln ausgebildet. Den Eichenarten kommt im Freistaat eine Schlüsselrolle bei der Anpassung der Wälder an den Klimawandel zu

Über acht Tonnen Eichensaatgut hat die ThüringenForst-AöR in diesem Jahr gesammelt. Insbesondere in den Forstämtern Heldburg, Sondershausen, Leinefelde, Bleicherode-Südharz sowie Marksuhl und Bad Berka waren die Ernten sehr erfolgreich. Das Saatgut wird direkt an die betriebseigene Forstbaumschule in Breitenworbis geliefert und dort in die Saatbeete ausgebracht. Fremdfirmen haben weitere 13 Tonnen Eichensaatgut insbesondere für private Forstbaumschulen gewonnen.

Hingegen hatte der Maifrost in den Forstämtern Erfurt-Willrode und Weida zu einem Totalausfall bei der Ausbildung von Eicheln gesorgt. Die Stieleichen-, aber auch die Roteichen-Saatguternte fielen dem Witterungsextrem zum Opfer.

Die Roteiche stammt aus Nordamerika, wurde vor über 250 Jahren nach Deutschland eingeführt und in diesem Jahr zum „Baum des Jahres 2025“ gekürt. Was die Forstleute ebenfalls erfreut: Das gewonnene Saatgut stammt aus drei Herkunftsgebieten. Die Verwendung der daraus gezogenen Forstpflanzen ist damit thüringenweit auf verschiedenen Waldstandorten möglich. „Alle drei Eichenarten sind trockenheitsertragend und spielen bei der Anpassung der heimischen Wälder an den Klimawandel eine wichtige Rolle.

Als stark lichtbedürftige Baumarten sind sie für die Wiederbewaldung von Schadflächen auf vielen Standorten besonders geeignet“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Da Eichensaatgut nicht jahrelang gelagert werden kann, ist eine stete Versorgung für die Forstexperten besonders wichtig. In zwei bis drei Jahren werden dann hunderttausende Eichenpflänzchen an die meisten der landesweit 24 Forstämter ausgeliefert und dort gepflanzt.

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Dr. Horst Sproßmann