Die diesjährige Eichenmast kann ThüringenForst nicht ohne Hilfe Dritter ernten. Deshalb sind Schulklassen aufgerufen, für Entgelt Saatgut für die klimastabilen Wälder der Zukunft sammeln
Die heimischen Eichen zeigen in diesem Jahr eine Sprengmast – nicht wenige Bäume tragen Früchte. Bedingt durch einen sehr trockenen Sommer sind die Eicheln allerdings etwas kleiner. Wenn diese in den nächsten Wochen zu Boden fallen, können fleißige Schulkinder nicht nur etwas für den klimastabilen Wald der Zukunft, sondern auch etwas für ihre Klassenkasse tun. Wie schon einmal zur Eichenmast 2018 können die Jüngsten das Saatgut vom Boden auflesen und in das nächste der landesweit 24 Forstämter bringen.
"Der Waldschutz ist eine Aufgabe für alle Generationen. Ich finde es wichtig, dass sich Kinder so früh wie möglich mit der Bedeutung des Waldes beschäftigen und lernen, welchen Beitrag zum Waldschutz wir alle leisten können. Deshalb haben ThüringenForst und das Ministerium diese Aktion ins Leben gerufen. Das Eichelnsammeln ist nicht nur aktive Lernzeit im Wald, sondern unterstützt auch die Landesforstanstalt bei der Wiederbewaldung. Außerdem können sich die Kinder etwas für die Klassenkasse dazuverdienen. Ich hoffe, dass die Aktion die Sammelleidenschaft der Kinder weckt und sich viele an der Aktion beteiligen", sagt Thüringens Forstministerin Susanna Karawanskij.
Eicheln sammeln leicht gemacht – mit wenigen Förstertipps
„Wir belohnen die fleißigen Helferinnen und Helfer mit 4 € pro Kilogramm gesammeltes Eichensaatgut“, sichert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand, zu. Aber bevor es losgeht, sind folgende Tipps zu beachten:
- Vor Beginn der Sammelaktion bitte unbedingt das örtlich zuständige Forstamt kontaktieren und sich gezielt beerntungswürdige Sammelflächen im Landeswald zeigen lassen. Nur für dieses hochwertige Saatgut werden 4 €/kg Erntelohn erstattet.
- Eicheln, die ohne Förstereinweisung „kreuz und quer“ etwa in Gärten und Parks gesammelt werden, kauft ThüringenForst als Wildwinterfutter oder Hähersaat für 20 Cent/kg an. Die Eicheln sind frisch zu ernten, von Blättern, Ästen und dem Kelch zu befreien. Sie dürfen nicht hohl, vertrocknet oder von Insekten zerfressen sein. Auf möglichst wenige Anbohrlöcher ist zu achten.
- Die Beerntung im Landeswald erfolgt unter täglicher Aufsicht von Forstfachpersonal. Das Saatgut wird tagesfrisch abgenommen.
- Der Erntelohn wird von den Forstämtern bar ausgezahlt oder überwiesen.
Es gewinnt der Wald, die Waldtiere und die Natur insgesamt
Das Saatgut wird zur Verwendung in Thüringens Wäldern geerntet. Es wird umgehend in die betriebseigene Forstbaumschule nach Breitenworbis transportiert und dort in die Verschulbeete gebracht oder eingelagert. Die jungen Pflänzchen wachsen dort etwa zwei bis drei Jahre, bevor sie dann entnommen und in die heimischen Wälder gepflanzt werden. So können alle die fleißig gesammelt haben, sicher sein, persönlich etwas zum Aufbau klimastabiler Mischwälder im Freistaat getan zu haben.
Und selbst bei Eicheln die nicht als Saatgut verwendet werden dürfen, freuen sich im Winter die Hirsche und Rehe im Wald. Sie erhalten in der kalten Jahreszeit, Dank fleißiger Kinderhände, eiweißreiche Nahrung, die sie fit macht für ganz harte Frosttage. „So oder so, es gewinnt der Wald, die Waldtiere und die Natur insgesamt – und die Kinder haben tollen Spaß in den kommenden Herbstwochen“, so Gebhardt abschließend.